München. Erster Stadionbesuch seit 662 Tagen, erste Heimniederlage der Saison. Gegen Mainz erwies sich Hoeneß nicht gerade als Glücksbringer.

Das Begrüßungs-Defilee auf der Ehrentribüne konnte Uli Hoeneß noch prächtig gelaunt auskosten. Mit seinem rot-weißen Fanschal um den Hals war der langjährige Vereinspatriarch nach 21 Monaten Haftstrafe in die Münchner Fußball-Arena zurückgekehrt und konnte vor dem Anpfiff viele Hände schütteln, ehe er eingerahmt von seiner Frau Susi und Adidas-Chef Herbert Hainer in den 90 Minuten gegen Mainz mit seinen Bayern hauptsächlich leiden musste.

Uli Hoeneß' Stadion-Comeback nach 662 Tagen

Enttäuschung nach dem Abpfiff: Uli Hoeneß' Stadion-Comeback endete mit einer Niederlage seines FC Bayern München
Enttäuschung nach dem Abpfiff: Uli Hoeneß' Stadion-Comeback endete mit einer Niederlage seines FC Bayern München © Imago/Ulmer
Zuvor war der Ex-Präsident unter anderem von seinem Nachfolger Karl Hopfner freudig begrüßt worden
Zuvor war der Ex-Präsident unter anderem von seinem Nachfolger Karl Hopfner freudig begrüßt worden © Imago/ActionPictures
Jubeln konnte Hoeneß in der Folge aber nur einmal - beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Arjen Robben
Jubeln konnte Hoeneß in der Folge aber nur einmal - beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Arjen Robben © Imago/ActionPictures
Hoeneß kam in Begleitung seiner Frau Susi in die Allianz Arena
Hoeneß kam in Begleitung seiner Frau Susi in die Allianz Arena © Imago/ActionPictures
Das Spiel gegen Mainz (1:2) verfolgte er auch an der Seite von Hopfner (l.) und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (2.v.l.)
Das Spiel gegen Mainz (1:2) verfolgte er auch an der Seite von Hopfner (l.) und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (2.v.l.) © Imago/ActionPictures
Seinen Schal ließ Hoeneß nicht mehr los
Seinen Schal ließ Hoeneß nicht mehr los © Imago/ActionPictures
Der 64-Jährige hatte 662 Tage auf seinen erneuten Gang in die Bayern-Arena warten müssen
Der 64-Jährige hatte 662 Tage auf seinen erneuten Gang in die Bayern-Arena warten müssen © Imago/ActionPictures
Von den Fans wurde der Macher euphorisch empfangen
Von den Fans wurde der Macher euphorisch empfangen © Imago/Jan Hübner
Endlich wieder fachsimpeln: Uli Hoeneß in den Katakomben der Allianz Arena
Endlich wieder fachsimpeln: Uli Hoeneß in den Katakomben der Allianz Arena © Imago/Eibner
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„Ich hätte ihm gerne einen Sieg gewünscht“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge zum Stadion-Comeback seines langjährigen Wegbegleiters, dem in der zweiten Jahreshälfte durchaus eine Rückkehr in ein Spitzenamt beim deutschen Rekordmeister folgen könnte. „Uli macht einen guten Eindruck“, äußerte Rummenigge über den 64 Jahre alten Ex-Manager, Ex-Präsidenten und Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden.

Das ist Uli Hoeneß

Geburtstag

5. Januar 1952 in Ulm

Profi-Laufbahn

Mittelfeldspieler, Außenstürmer

Vereine

FC Bayern München (1970 bis 1978)1. FC Nürnberg (1978 bis 1979)

Spiele

250 Bundesligaspiele mit 86 Toren35 Länderspiele mit 5 Toren

Nach der Karriere

Karriereende wegen chronischer Knieverletzung 1979, danach bis2009 Manager des FC Bayern. Vom 27. November 2009 bis 14. März 2014 Bayern-Präsident.

Spieler-Titel

Europameister 1972Weltmeister 1974dreimal Europapokalsieger der Landesmeister 1974 bis 1976dreimal deutscherMeistereinmal DFB-PokalsiegerWeltpokalsieger 1976Olympia-Teilnehmer 1972

Manager-Titel

Champions-League-Sieger 2001Uefa-Cup-Sieger 199616 Mal deutscher Meisterneunmal DFB-PokalsiegerWeltpokalsieger2001

Präsidenten-Titel

Deutscher Meister 2010 und 2013DFB-Pokalsieger 2010 und 2013Champions-League-Sieger 2013Sieger europäischer Super-Cup 2013Sieg Club-WM 2013

Privates

Uli Hoeneß ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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Rummenigge glaubt nicht an Hoeneß beim BVB

„Ich bin glücklich für ihn, dass er die schwere Zeit hinter sich hat und dass er zurück ist“, sagte Rummenigge über seinen Freund. Hoeneß schwieg nach dem 1:2 zum fußballerischen Auftritt der Bayern-Profis. Er ist ja vorerst nur als „Fan“ zurückgekommen, wie er vorab sagte. Wieder in Freiheit, könnte er am Sonnabend auch in Dortmund beim Topspiel gegen den BVB (18.30 Uhr) erstmals wieder bei einem Auswärtsspiel live dabei sein. Rummenigge ist skeptisch: „Nein, das glaube ich nicht.“