Nach dem Aus gegen Atltético Madrid sprach Leverkusens Trainer Roger Schmidt über die Nervosität seiner Spieler im Elfmeterschießen.

Bayer Leverkusen hat ein neues Kapitel des Achtelfinal-Traumas in der Champions League geschrieben. Bis zum letzten Schuss war bei Atlético Madrid das Erreichen des ersten Viertelfinals nach 2002 möglich. Doch am Elfmeterpunkt versagten mit Hakan Calhanoglu, Ömer Toprak und Stefan Kießling gleich drei Bayer-Schützen die Nerven. Nach dem Spiel stellte sich Leverkusens Trainer Roger Schmidt den Fragen der Journalisten.

Frage: Wie beurteilen Sie das erneute Achtelfinalaus von Bayer Leverkusen in der Champions League?

Roger Schmidt: Natürlich bin ich enttäuscht. Wir hatten uns viel vorgenommen und sind nach dem 0:1 auch zurückgekommen und nicht eingebrochen. Wir haben dagegengehalten und sind mit einer leidenschaftliche Vorstellung zunächst in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschießen gekommen, was außergewöhnlich und bemerkenswert ist. Wir sind dann aber nicht belohnt wurden. Unter dem Strich hätte uns vor dem Hinspiel keiner einen so guten Auftritt im Achtelfinale zugetraut. Die Mannschaft hat einen großartigen Kampf geliefert.

Wie erklären Sie sich, dass in Hakan Calhanoglu, Ömer Toprak und Stefan Kießling gleich drei Ihrer Spieler die Nerven versagten?

Schmidt: Uns fehlte im Elfmeterschießen die Konzentration und die Coolness. Das Elfmeterschießen hat ein bisschen was mit den Nerven zu tun, da muss man vielleicht auch ein wenig was erlebt haben. Sicher ist ein Elfmeterschießen im eigenen Stadion einfacher, wenn einem zugejubelt wird. Wenn man dabei ausgepfiffen wird, hat den einen oder anderen Spieler vielleicht ein wenig verunsichert.

Würden Sie im Nachhinein andere Schützen wählen?

Schmidt: Nachher ist man immer schlauer. Ich kann keinen zwingen und war froh, dass ich fünf Schützen gefunden habe. Der erste Schütze soll immer besonders sicher sein, und auch der letzte. Das hat bei uns aber leider nicht funktioniert, obwohl Hakan und Stefan das eigentlich sehr gut können.

Wie müssen Sie nun vor dem schweren Auswärtsspiel am Sonnabend bei Schalke 04 vorgehen?

Schmidt: Die Spieler müssen das Spiel aus den Köpfen bekommen, aber das Positive aus den beiden Auftritten gegen Atlético mitnehmen. Wenn man alles gegeben hat, hat man sich nichts vorzuwerfen. Deshalb müssen wir nicht lange grübeln und auf Schalke wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Das ist aber natürlich am Wochenende eine schwere Aufgabe, wenn man 120 Minuten in den Knochen hat und dann auf Schalke spielt. Aber wir werden gut regenerieren, uns der Aufgabe stellen und alles geben. (dpa/HA)