Borussia Dortmund droht nach einem 0:1 gegen Arsenal London das Aus in der Gruppenphase der Königsklasse. Trainer Jürgen Klopp hätte gerne einen Elfmeterpfiff gehört.

Dortmund. Herber Rückschlag für Borussia Dortmund: Dem Vorjahresfinalisten droht nach einem Spiel der verpassten Möglichkeiten das Vorrunden-Aus in der Champions League. Die Westfalen verloren das vierte Gruppenspiel gegen den FC Arsenal mit 0:1 (0:0) und kassierten damit die erste Niederlage nach zuvor sieben Heimsiegen in der Königsklasse in Folge.

Der Tabellenführer der Premier League stellte den Spielverlauf mit seinem ersten Torschuss zum Treffer von Aaron Ramsey (62.) auf den Kopf und nahm damit Revanche für das 1:2 in London. „Fußball kann manchmal ungerecht sein“, sagte Keeper Roman Weidenfeller im TV-Sender Sky. „Wir haben uns nicht belohnt für den Aufwand, den wir betrieben haben. Dass wir verlieren, war alles andere als eingeplant und unnötig“, befand Trainer Jürgen Klopp im ZDF, das mit 9,02 Mio Zuschauer eine Top-Quote verzeichnen konnte.

Dortmund hat nun drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Arsenal und den SSC Neapel und ist mit sechs Zählern nur noch Gruppendritter. Vor 65.829 Zuschauer war der Bundesligist zwar eine Stunde die bessere Mannschaft, vergab aber seine Chancen und wurde dafür bestraft. Das Team von Arsène Wenger um die Deutschen Mesut Özil und Per Mertesacker blieb im 15. Auswärts-Pflichtspiel ungeschlagen.

Wie schon bei der Partie in London begegneten sich beide Mannschaften mit größtem Respekt, die Sicherheit stand zunächst im Vordergrund. So ergaben sich kaum echte Torchancen. Mit Volldampf startete die Borussia in die zweite Hälfte und kam durch Marco Reus (50.) und Jakub Blaszczykowskis zu guten Chancen (52.).

Doch statt der Gastgeber gingen die Londoner in Führung. Nach einem Fehler von Sokratis kam der Ball über Özil und Olivier Giroud zu Ramsey, der aus sechs Metern per Kopf traf.

Özil geht in die BVB-Kabine

„Uns hat ein Stück weit die Bereitschaft gefehlt und die Zielstrebigkeit“, sagte Kapitän Weidenfeller im Anschluss. Auf der Gegenseite bekannte Per Mertesacker, dass die Rechnung der “Gunners“ voll aufgegangen sei: „Wir wollten verhindern, dass uns Dortmund überrennt. Wir haben dann eben die eine Kontersituation ausgenutzt. Auch wenn es Glück ist, das haben wir uns heute erarbeitet.“

Einen Mini-Aufreger gab es kurz vor Schluss, als Mertesacker Robert Lewandowski im Strafraum am Trikot zupfte, der Dortmunder fiel und daraufhin Elfmeter forderte. „Ich hatte das Gefühl, dass man den schon pfeifen kann“, sagte Klopp bei „Sky“. Möglicherweise habe der Schiedsrichter gedacht, sein Spieler habe einen Strafstoß schinden wollen. „Der Arm von Per war oben dran, er zieht ihn an der Schulter rum. Deswegen hätte sich auch niemand beschweren können, wenn er gepfiffen worden wäre. Hätte wenn und aber hat noch keinen so richtig weiter gebracht. “

Trost gab es derweil von Arsenals Top-Einkauf Özil, der die BVB-Spieler nach Spielende in der Kabine aufsuchte. „Wir haben uns gegenseitig Glückwünsche ausgerichtet. Ich wünsche Dortmund alles Gute, dass sie eine Runde weiterkommen“, sagte der Ex-Schalker Özil.

In der Gruppe sei noch immer alles offen - so sieht es auch Özils Trainer Arsène Wenger. „Wir müssen jetzt unser Heimspiel gewinnen und Dortmund muss Neapel geschlagen. Das werden zwei spannende Spiele werden“, sagte Wenger.

Statistik

Dortmund: Weidenfeller – Großkreutz, Sokratis, Subotic, Schmelzer – Sahin, Sven Bender (75. Hofmann) – Blaszczykowski (74. Aubameyang), Mchitarjan, Reus (86. Schieber) – Lewandowski. – Trainer: Klopp

Arsenal: Szczesny – Sagna, Mertesacker, Koscielny, Gibbs – Ramsey, Arteta – Cazorla (75. Monreal), Rosicky (90.+1 Vermaelen) – Özil – Giroud (90. Bendtner). – Trainer: Wenger

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Tor: 0:1 Ramsey (62.)

Zuschauer: 65.829 (ausverkauft)

Beste Spieler: Sven Bender, Blaszczykowski – Mertesacker, Ramsey

Gelbe Karten: Lewandowski (2) – Arteta

Erweiterte Statistik (Quelle: impire):

Torschüsse: 15:3

Ecken: 6:2

Ballbesitz: 50:50 %