Borussia Dortmund stürmt durch ein 3:0 gegen Donezk souverän in die nächste Runde der Champions League. „Das ist etwas ganz Großes“, sagt Kevin Großkreutz.

Dortmund. Borussia Dortmund hat sich erstmals nach 15 Jahren wieder für das Viertelfinale der Champions League qualifiziert. Beim 3:0 gegen Schachtjor Donezk bot der deutsche Meister erneut eine Fußball-Gala und steht damit als erste Bundesliga-Mannschaft in der Runde der letzten acht. Bayern München und Schalke 04 können in der nächsten Woche noch folgen.

Vor 65.413 Zuschauern in der Dortmunder Arena besiegelten Innenverteidiger Felipe Santana (31. Minute), der erneut für den grippekranken Mats Hummels ins Team gerückt war, Mittelfeldstar Mario Götze (36.) und Jakub Blaszczykowski (59.) das souveräne Weiterkommen. Im Hinspiel vor drei Wochen in der Ukraine hatten sich beide Teams 2:2 getrennt. „Die Mannschaft hat ein unglaubliches Spiel aufgezogen“, schwärmte BVB-Trainer Jürgen Klopp, „wenn die nächste Runde ausgelost wird, sind wir noch dabei. Das ist extrem cool.“

"Wir sind nach den beiden Spielen mehr als verdient weitergekommen", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. In dieser Verfassung dürfte für die jüngst von Sir Alex Ferguson zum Geheimfavoriten erklärten Dortmunder auch in der nächsten Runde (2./3. und 9./10. April) noch einiges möglich sein. Wie schon bei den Siegen gegen Ajax Amsterdam, Real Madrid und Manchester City in der Gruppenphase präsentierte sich der BVB von seiner besten Seite. Taktisch diszipliniert in der Defensive zelebrierten die Dortmunder ihren schnellen Kombinationsfußball. Der Viertelfinaleinzug wird weitere 3,9 Millionen Euro in die Kassen der Dortmunder spülen, die in der laufenden Saison schon rund 40 Millionen Euro umgesetzt haben.

Klopp hatte drei Änderungen zum 3:1 am Sonnabend gegen Hannover 96 vorgenommen. Für Kevin Großkreutz, Sebastian Kehl und Julian Schieber kamen Lukasz Piszczek, Sven Bender und Götze wieder ins Team.

Götze war auch gleich Ausgangspunkt der ersten Dortmunder Torchance in der zwölften Minute. Auf Zuspiel des Ausnahmetechnikers tauchte Torjäger Robert Lewandowski frei vor Torhüter Andrej Pjatow auf. Kurz darauf verpasste Götze nach Pass von Marcel Schmelzer nur knapp (16.). Die überraschend defensiv eingestellten Ukrainer waren in dieser Phase hoffnungslos unterlegen. Mehr als eine Chance durch Fernandinho war für Schachtjor, das am Wochenende nach 91 Tagen in die Rückrunde der Premjer Liga gestartet war, nicht drin. Die logische Folge waren die Dortmunder Tore.

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Im zweiten Durchgang benötigten die Gastgeber mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken ein wenig Zeit, um wieder zu ihrem Spiel zu finden. Nach einigen brenzligen Situationen (Chancen durch Douglas Costa und Fernandinho) war es Schachtjors Keeper Pjatow, der Blaszczykowski mit einem schweren Patzer zum dritten Tor einlud. Götze (64.) und Marco Reus (80.) verpassten anschließend einen noch deutlich höheren Sieg. Götze und Gündogan waren an diesem Abend die herausragenden Dortmunder.

Stolz, erleichtert und abgekämpft feierte das Team noch Minuten nach dem Abpfiff die Rückkehr in den Kreis der europäischen Top-Clubs. „Im Viertelfinale der Champions League zu stehen, ist etwas ganz Großes“, kommentierte Mittelfeldspieler Kevin Großkreutz. Anders als in der Bundesliga, in der die Bayern bereits 17 Punkte enteilt ist, konnte der BVB in der Königsklasse bisher in jedem Spiel sein großes Potenzial abrufen.

„Das ist für uns ein außergewöhnlicher Moment. Die ganze Champions-League-Saison läuft bis hierhin wie geschnitten Brot,“ sagte Klopp. Auch der glänzend aufgelegte Götze sprach von einem „großartigen Spiel“.

Statistik

Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Felipe Santana, Schmelzer – Gündogan (82. Sahin), Sven Bender (46. Kehl) – Blaszczykowski (70. Großkreutz), Götze, Reus – Lewandowski.

Trainer: Klopp

Donezk: Pjatow – Srna, Kutscher, Rakizki, Rat – Fernandinho, Hübschman (82. Stepanenko) – Teixeira, Mkhitaryan, Taison (46. Costa) – Adriano.

Trainer: Lucescu

Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)

Tore: 1:0 Felipe Santana (31.), 2:0 Götze (37.), 3:0 Blaszczykowski (59.)

Zuschauer: 65.413

Gelbe Karten: – Kutscher (4)