Wer das erste Mal gegen etwas Ballähnliches getreten hat, können die Historiker nicht genau sagen.

Womöglich liegt die Wiege des Fußballs in China, wo im zweiten Jahrtausend v. Chr. ein Spiel namens Ts'uh-chüh ausgetragen wurde, was übersetzt "Ball mit dem Fuß stoßen" bedeutet. Fest steht, dass die schönste Nebensache der Welt ein fast archaischer Sport ist, der trotz seines Alters nichts von seinem Reiz verloren hat. Dieses Spiel wird zwar "verpackt" wie nie, hat sich aber seine Ursprünglichkeit bewahrt.

Wenn heute der Meister VfL Wolfsburg die 47. Bundesliga-Saison eröffnet, setzt sie sich wieder in Gang, die Maschinerie der Hoffnungen. Auch beim HSV sind die Erwartungen riesig, der Zulauf an Fans und Sponsoren ist trotz der Wirtschaftskrise ungebrochen. Doch Hamburgs Stabilität scheint nicht repräsentativ zu sein. Dass über die Hälfte der Erst- und Zweitligaklubs von einem Umsatzrückgang ausgeht, ist alarmierend. Und wenn Vereinen wie Eintracht Frankfurt aus fehlenden Logen- und TV-Einnahmen fünf Millionen Euro fehlen, könnte dies einen gefährlichen Trend einläuten.

Sollten sich in einem schwierigen Umfeld nur die Topklubs finanziell behaupten, wird die Schere zu den "Kleinen" immer größer, die Zweiklassengesellschaft noch drastischer. Wenn aber Ausgewogenheit und Spannung nachlassen, droht die Gefahr von sinkendem Zuschauerzuspruch und schwierigeren Vermarktungsmöglichkeiten. Umgekehrt könnten die unter Druck geratenen Vereine mit Macht versuchen, weitere Ertragsquellen zu erschließen - und damit den Fußball noch mehr zu "verkaufen".

Deshalb ist für alle Beteiligten die Verantwortung so groß wie nie, den Fußball zu beschützen, damit er so bleibt, wie ihn Millionen lieben: einfach, spannend und für alle erschwinglich.