Jan Schlaudraff schießt die Niedersachsen zum 2:1-Sieg gegen Sevilla. Schalke verliert mit 0:2 in Helsinki. Gruppenphase ohne Bundesligaklubs?

Hannover/Helsinki. Hannover 96 winkt der große Coup, Schalke 04 droht eine große Blamage: Während die Niedersachsen beim 2:1 (2:1) über den FC Sevilla nach 19 Jahren ein erfolgreiches Comeback auf der europäischen Bühne feierten, droht der DFB-Pokalsieger und Vorjahres-Halbfinalist der Champions League nach der 0:2-Niederlage beim Außenseiter HJK Helsinki die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League zu verpassen.

"Wir müssen jetzt noch einmal 90 Minuten Gas geben, dann ist alles möglich", sagte Jan Schlaudraff, der beide Tore für die Niedersachsen erzielte. Einzig der unnötige Gegentreffer durch Sevillas Altstar Frederic Kanouté (37.) trübte die prächtige Stimmung. "Das ist ärgerlich, aber wir haben gesehen, dass wir auf Augenhöhe sind, wir haben verdient gewonnen", sagte 96-Trainer Mirko Slomka, nachdem Schlaudraff mit einem fantastischen Außenrist-Treffer in der Anfangsphase und einer Direktabnahme nach feinem Zusammenspiel mit Manuel Schmiedebach kurz vor der Pause für Feierstimmung unter den 43 600 Zuschauern in Hannover gesorgt hatte.

Während Hannover nun optimistisch zum Rückspiel nach Spanien fahren kann, droht dem FC Schalke 04 das Aus. Auf dem Kunstrasen in Helsinki sorgten die Tore des finnischen Nationalspielers Teemu Pukki (18., 54.) vor 10 766 Zuschauern für ausgelassene Freude lediglich bei den leidenschaftlich kämpfenden Außenseitern.

"Wir haben über weite Strecken die falschen Mittel gewählt und dem finnischen Bollwerk in die Karten gespielt. Mit diesen Mitteln wäre es auch mit Raúl nicht einfacher gewesen", resümierte Schalke-Trainer Ralf Rangnick. Der Spanier war gar nicht erst mit nach Finnland geflogen. Die offizielle Begründung: Der 34-Jährige werde wegen des Kunstrasens in der finnischen Hauptstadt geschont. Dennoch wollten die Spekulationen um einen eventuellen Abschied des Stürmers kein Ende nehmen. Weil er in Helsinki fehlte, blieb der Ex-Nationalspieler im Europacup auch für andere Vereine spielberechtigt. Schalke spielte pomadig gegen gut organisierte Gastgeber. Kapitän Benedikt Höwedes brachte es auf den Punkt: "Wir haben ja noch ein Rückspiel und hoffen, dass wir das noch drehen können."