Abstiegs-Chaos am Geißbockheim: Der 1. FC Köln hat nach langem Hin und Her nun doch seinen norwegischen Trainer entlassen. Ein FC-Urgestein soll es jetzt richten.

Mit neun Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz ist Kaiserslautern praktisch abgestiegen. Nach wochenlangen Durchhalteparolen können die Pfälzer die Situation mittlerweile besser einschätzen: "Wir müssen realistisch bleiben und uns Gedanken über die Zweite Liga machen", sagte der FCK-Trainer Krassimir Balakow. Mit Augsburg, Köln und Hertha liegen drei Teams hinter dem HSV, doch die vier Mannschaften trennen nur vier Punkte. Abstiegskampf pur.

FC Augsburg (Platz 15, 30 Punkte, 32:47 Tore) Nach sechs Spielen ohne Niederlage verloren die Augsburger die letzten beiden Partien und stehen nur einen Punkt vor dem Relegationsrang. Das hammerharte Restprogramm spricht gegen den Aufsteiger. Augsburg spielt noch gegen Schalke, Gladbach und Wolfsburg. Am letzten Spieltag droht gegen den HSV ein echtes Endspiel. "Die Situation ist brenzlig. Aber wir haben es uns erarbeitet, dass wir noch um den Klassenerhalt kämpfen", meinte FCA-Torwart Simon Jentzsch.

1. FC Köln (Platz 16, 29 Punkte, 36:63 Tore) Köln agiert mittlerweile auf allen Ebenen kopflos. Der Verein hat weder einen Präsidenten noch einen Sportdirektor und seit Donnerstag auch keinen Trainer mehr. Nach wochenlangen Treuebekenntnissen entließen die Kölner Stale Solbakken. Der Norweger hatte am Donnerstag noch das Training geleitet, nachmittags teilte Geschäftsführer Claus Horstmann ihm in einem zehnminütigen Gespräch seine Beurlaubung mit.

Kurios: Ersetzen wird Solbakken ausgerechnet Frank Schaefer . Der 48-Jährige war bis April 2011 schon Cheftrainer in Köln, trat dann aber nach Streitigkeiten mit dem ehemaligen Sportdirektor Volker Finke zurück. Ein Nachfolger für Finke ist indes immer noch nicht gefunden. Ex-HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer sagte dem FC als Sportdirektor ab.

Hertha BSC (Platz 17, 27 Punkte, 31:54 Tore) Vorletzter, Personalsorgen in der Abwehr, mangelnde Körpersprache - in Berlin ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt. Roman Hubnik schaffte es gegen Freiburg nicht nur, hinten wie vorne ein Tor zu schießen, er riss sich auch das Außenband an und wird zehn Tage fehlen. Nicht nur, dass sein Team verliert, gefällt Trainer Otto Rehhagel so gar nicht, sondern vielmehr, wie es verliert. Generell forderte er ein besseres Auftreten und führte exemplarisch Raffael, Andreas Ottl und Lewan Kobiaschwili an: "Das sind sehr gute Spieler, aber sie sagen kaum etwas. Wir brauchen mehr Körpersprache."