Bayers Sportdirektor hebt Lionel Messi nach seiner Fünf-Tore-Gala beim 7:1 gegen Leverkusen auf eine Stufe mit Pelé, Eusébio und Franz Beckenbauer.

Barcelona. Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen ist nach der höchsten Europacup-Niederlage seiner Vereinsgeschichte im Achtelfinale aus der Champions League ausgeschieden. Der deutsche Vizemeister verlor auch das Rückspiel der ersten K.o.-Runde beim Titelverteidiger FC Barcelona nach einer bitteren Lehrstunde mit 1:7 (0:2) , nachdem die Rheinländer bereits im ersten Duell im eigenen Stadion mit 1:3 unterlegen waren.

Überragender Mann bei Barca war Weltfußballer Lionel Messi, der fünf Mal erfolgreich war (25./42./49./58./85.) und damit einen Rekord aufstellte, der eingewechselte Christian Tello traf doppelt (55./62.). Karim Bellarabi gelang in der Nachspielzeit der Ehrentreffer. Es war der fünfthöchste Sieg überhaupt und der höchste Erfolg in einem K.o.-Rundenspiel in der 20-jährigen Champions-League-Geschichte.

Trotz der schmerzhaften Niederlage stellte sich Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler einigen Fragen.

Frage: Der deutsche Vizemeister war im Achtelfinale der Champions League dem FC Barcelona nicht gewachsen.

Völler: Wenn man 1:7 verliert, ist es nicht der Abend, den man sich vorgestellt hat. Wir werden versuchen, aus diesen sieben Dingern zu lernen.

Nach diesem Debakel muss Bayer 04 beim VfL Wolfsburg antreten. Kann man eine solche Pleite so schnell aus den Köpfen kriegen?

Völler: Wir müssen das Spiel in Barcelona schnell abhaken und dürfen uns dadurch nicht runterziehen lassen. Denn wir haben wieder Anschluss an einen Champions League-Platz. Das werden wir uns nicht kaputt machen lassen. Nächstes Jahr wollen wir wieder gegen Barcelona spielen.

Weltfußballer Lionel Messi hat fünf Tore geschossen und konnte machen, was er wollte. In der Statistik ist ausgewiesen, dass er nicht einmal gefoult wurde.

Völler: Diese Statistik gefällt mit nicht. Da hätte man sicher mit mehr Schmackes an ihn rangehen können. Aber er ist auch schwer zu fassen. Er gehört zu den ganz Großen wie Pelé, Eusébio oder Franz Beckenbauer.

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Was waren die Gründe für diesen Fußball-Untergang?

Völler: Nach dem 1:3 im Hinspiel wollten wir Barcelona einen offenen Schlagabtausch liefern, was ein Risiko war. In der zweiten Halbzeit spielten wir zu offen. Außerdem: Sie spielen immer so, hauen jedem die Hucke voll.

Gibt es überhaupt eine Mannschaft, die Barcelona in der Champions League momentan Paroli bieten kann?

Völler: Ich kann mit nicht vorstellen, dass Barcelona in der Champions League noch scheitern wird. In Spanien macht es José Mourinho mit Real Madrid gut. Madrid steht hinten drin, aber führt mit zehn Punkten vor Barcelona in der Meisterschaft.

Statistik

Barcelona: : 1 Valdes - 2 Dani Alves, 3 Pique, 14 Mascherano, 21 Adriano (63. Muniesa) - 6 Xavi (53. Keita), 16 Busquets, 8 Iniesta (53. Tello) - 17 Pedro, 4 Fabregas, 10 Messi. - Trainer: Guardiola

Leverkusen: 23 Leno - 27 Castro, 2 Schwaab, 21 Toprak, 24 Kadlec - 6 Rolfes, 3 Reinartz - 8 Lars Bender (55. Schürrle), 10 Renato Augusto (67. Oczipca) - 19 Derdiyok (55. Bellarabi), 11 Kießling. - Trainer: Dutt

Schiedsrichter: Svein Oddvar Moen (Norwegen)

Zuschauer: 50.000

Tore: 1:0 Messi (25.), 2:0 Messi (43.), 3:0 Messi (50.), 4:0 Tello (56.), 5:0 Messi (58.), 6:0 Tello (62.), 7:0 Messi (82.), 7:1 Bellarabi (90.)

Mit Material von sid und dpa