London/München. Als Englands Superstar Wayne Rooney auf Krücken aus dem Stadion humpelte, war das Mutterland des Fußballs in heller Aufruhr. "Bitte lass das nicht den Moment sein, in dem Englands WM-Traum stirbt", titelte die "Daily Mail" in ihrer Mittwochausgabe. Doch die Panik war grundlos, nur für Manchester United ist die Verletzung im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals bei Bayern München ein schwerer Schlag. Rooney fällt zwei bis vier Wochen aus und wird das Rückspiel am kommenden Mittwoch verpassen.

Der beste Torjäger der Premier League erlitt eine Verstauchung des Mittelfußes und nicht - wie befürchtet - einen Bruch. Rooney fehlt dem englischen Meister damit auch im Liga-Spitzenspiel am Sonnabend (13.45 Uhr, Sky live) gegen Michael Ballacks Klub FC Chelsea. Das Massenblatt "The Sun" hatte bereits die Fußball-Götter um Hilfe gerufen. "Betet, dass ,Roo' es schafft! England erlebte gestern Nacht den größtmöglichen WM-Albtraum." Schließlich wurden direkt nach der Niederlage in München Erinnerungen an die Wochen vor der WM 2006 wach, als Rooney nach einem Mittelfußbruch gerade noch rechtzeitig fit geworden war. Die fast schon hysterische Angst vor einem Ausfall des 24-Jährigen ging so weit, dass der Buchmacher William Hill die Quote für den WM-Titel von 5:1 auf 6:1 erhöhte. "Das ist ein sehr wichtiger Spieler für ManU. Ich hoffe für sie, dass er nicht ernsthaft verletzt ist", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal. Dass der Angreifer der Three Lions für das Rückspiel ausfällt, erhöht die Chancen der Bayern auf das Halbfinale aber beträchtlich.

Diese stehen auch gut für den FC Barcelona und Inter Mailand. Die Italiener besiegten ZSKA Moskau durch ein Tor von Diego Milito (65.) verdient mit 1:0. Auch für Barcelona, das im Achtelfinale den VfB Stuttgart ausgeschaltet hatte, sah es lange nach einem Sieg beim FC Arsenal aus. 2:0 führten die Spanier bereits nach einem Doppelschlag von Zlatan Ibrahimovic (46./59.), doch mit den Toren von Theo Walcott (69.) und Cesc Fabregas (85., FE) konnten die Londoner immerhin die theoretische Halbfinalchance wahren. Zumal Barcas Kapitän Carles Puyol noch Rot sah und im Rückspiel fehlen wird.