Hamburg. Auch Trainer und Spieler sowie DEL-Konkurrenten demonstrieren für die Rettung. Verheißungsvoller Start des Crowdfundings.

Die Solidaritätswelle für die Hamburg Freezers rollt weiter. Am Sonnabendnachmittag versammelten sich rund 1500 Fans aus der gesamten Republik vor der Barclaycard Arena, um friedlich für die Rettung Clubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu demonstrieren. Unter den Teilnehmern waren auch Trainer Serge Aubin, der extra seinen Mallorca-Urlaub abbrach, sowie große Teile der Geschäftsstelle, Sportchef Stéphane Richer sowie die Stürmer Jerome Flaake und Neuzugang Martin Buchwieser. Auch Torwarttalent Maximilian Franzreb war dabei.

Selbst aus Krefeld, Düsseldorf, Berlin und Nürnberg waren Unterstützer in die Hansestadt gereist. Außerdem initiierten zeitgleich Anhänger der DEL-Konkurrenten Eisbären Berlin, Iserlohn Roosters, Kölner Haie, Straubing Tigers, Düsseldorfer EG, Red Bull München, Krefeld Pinguine und Nürnberg Ice Tigers in ihren Städten sogenannte Flashmobs. Mit den Hannover Indians beteiligte sich sogar ein Zweitligaclub an der Aktion für den Hamburger Eishokceyclub.

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"Freezers geben niemals auf", skandierten die Anhänger vor der Hamburger Spielstätte. Am dortigen Fanshop gab es einen großen Andrang, die Erlöse aus den Verkäufen sollten der Rettung der Freezers zu Gute kommen. Am Nachmittag wurden dort 3000 Euro an Kaptiän Christoph Schubert übergeben.

Außerdem sammelte der Fanbeirat Spenden. Für Beiträge von mindestens 150 Euro gab es als Geschenk ein Retter-Trikot. Bis zum kommenden Dienstag hat der Club Zeit, um rund zwei Millionen Euro für den vorläufigen Weiterbetrieb aufzutreiben.

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Auch Lasogga mit Freezers-Appell

Neben Schubert, der sich gemeinsam mit seiner Frau auf Sponsorensuche begeben hat, kämpfen auch Hamburger Athleten anderer Sportarten um die Zukunft der Hansestadt als Eishockeystandort. Sympathiebekundungen kamen etwa von HSV-Profi Pierre-Michel Lasogga.

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Noch weiter geht Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste. Der 31 Jahre alte Olympiasieger will Hamburger Unternehmen als Förderer und gleichzeitig sportbegeisterte Bürger für ein Crowdfunding gewinnen. Fürste hofft, dass 2500 Hamburger je 1000 Euro geben. Mit der 2,5 Millionen Euro Soforthilfe soll die AEG dazu bewegt werden, zunächst ein Jahr weiterzumachen. In dieser Zeit könnten Investoren gefunden werden, die den Klub übernehmen.

AEG signalisiert Interesse an Arena

Die US-amerikanische Anschutz Entertainment Group (AEG) hatte am Mittwoch als Besitzer des DEL-Clubs angekündigt, aus finanziellen Gründen keine neue Lizenz beantragen zu wollen. Bis Dienstag kann der Verzicht noch rückgängig gemacht werden. Geht Fürstes Plan nicht auf, bekommen Spieler und Mitarbeiter am Mittwoch die Kündigung.

Gespendet werden kann unter der Crowdfunding-Plattform www.fairplaid.org. Dort hatten bis Sonnabendmittag 173 Unterstützer 6745 Euro zusammengebracht, wenige Stunden waren es bereits mehr als 15.000 Euro. Stand 19 Uhr wuchs die Summe noch einmal auf mehr als 28.000 Euro an, um 22.25 Uhr war dann schon die 50.000-Euro-Marke geknackt.

Rund zwei Millionen Euro sind nötig, um die AEG, die als Betreiber der Freezers-Heimspielstätte Barclaycard Arena grundsätzlich Interesse am Fortbestand hat und als einziger Gesellschafter der Spielbetriebs-GmbH die Lizenz beantragen müsste, von einem Aufschub zu überzeugen.