Hamburg. Cheftrainer Serge Aubin will Konsequenzen aus der Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg ziehen. Es könnte Personaländerungen geben.

Seinen Frust über die sonntägliche 1:2-Niederlage gegen die Grizzlys Wolfsburg hatte Serge Aubin im Kreise seiner Familie verarbeitet. Die Konsequenzen aus dem von zwei unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen beeinflussten Heimspiel werden den Cheftrainer der Hamburg Freezers indes die ganze Woche lang begleiten. „Wir werden im Training sehr hart an der Verbesserung unserer Special Teams arbeiten“, kündigte Aubin am Montag nach der Übungseinheit in der Volksbank-Arena an.

Zwei Werte belegen, warum die Entschlossenheit des Coaches richtig und wichtig ist. Mit 78,4 Prozent Erfolgsquote, 24 Gegentore bei 111 Unterzahlsituationen, sind die Hamburger das viertschlechteste Unterzahlteam der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Noch übler ist der Blick auf die Überzahlstatistik. Mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis nutzten die Freezers 115 Powerplays nur zu 18 Treffern. Das entspricht einer Quote von 15,6 Prozent – und dem zweitschlechtesten Ligawert. Nur Krefeld ist aktuell mit 12,7 Prozent noch schwächer.

Freezers mit Blockade im Kopf

„Das ist natürlich nicht akzeptabel. In der vergangenen Saison lagen wir bei 30 Prozent, da müssen wir wieder hinkommen“, sagte Aubin. Das Gefühl, das neutrale Beobachter gewonnen haben – nämlich dass die Spieler derzeit zu oft das Besondere versuchen und dadurch am Einfachen scheitern –, teilt der Frankokanadier. Um die Blockade im Kopf zu lösen, denkt er darüber nach, das Personal zu verändern.

Schon gegen Wolfsburg ließ er im Powerplay ohne nominellen Verteidiger angreifen, an der blauen Linie standen mit Jerome Flaake und Marcel Müller zwei Vollblutstürmer. „Wir werden in dieser Woche einige Formationen testen und eine Menge Gespräche mit den Spielern führen. Ich bin mir sicher, dass wir es bald schaffen, unser Potenzial abzurufen“, sagte Aubin.