Hamburg. Die Partie zwischen den Hamburg Freezers und den Kölner Haien bot den 9033 Zuschauern hochklassigen Sport und beste Unterhaltung.
Um einen unbedarften Menschen zum Eishockeyfan zu machen, hätte man ihn am Freitagabend in die Barclaycard-Arena setzen müssen. Die Partie zwischen den Hamburg Freezers und den Kölner Haien bot den 9033 Zuschauern hochklassigen Sport und beste Unterhaltung. Dass die Auswahl von Cheftrainer Serge Aubin nach dem 3:4 (2:0, 1:3, 0:0, 0:1) nach Verlängerung und drei Lattenschüssen mit nur einem Punkt dastand, gab der Partie ein ungerechtes Ende.
Auf dem Spielberichtsbogen stand erstmals Calvin Heeter. Der US-Torhüter, für den an der Bandscheibe verletzten Sébastien Caron verpflichtet, war am Freitagmorgen aus Zagreb eingeschwebt und sofort lizenziert worden. Sein erstes Training mit dem Team bestreitet der 26-Jährige am heutigen Sonnabend, am Sonntag (17.45 Uhr/Servus TV) sitzt er beim Gastspiel in Mannheim schon auf der Bank.
Freezers verlieren gegen Köln
Dagegen hatte Aubin kurzfristig auf Brett Festerling verzichten müssen. Der Abwehrspieler, der sich in den Play-offs der vergangenen Saison einen Nerv im Handgelenk durchtrennt und deshalb erst in der vergangenen Woche sein Comeback gefeiert hatte, klagte am Freitagmorgen über erneute Probleme mit der verletzten Hand und wurde deshalb geschont. Das familiäre Pech komplettierte derweil Festerlings Zwillingsbruder Garrett. Der Angreifer musste wegen eines Leistenbruchs operiert werden und fällt mindestens sechs Wochen aus. Dazu fehlte neben Caron auch noch Stürmer Adam Mitchell (Oberschenkel).
Anzumerken war das den Hamburgern zunächst nicht. Mit druckvollem Offensivspiel und zupackender Defensivkraft nahmen sie dem Tabellenzweiten jeglichen Raum zur Entfaltung, kombinierten sehenswert und führten nach Traumpass von Marcel Müller auf Phil Dupuis und dem ersten Saisontreffer von Michael Davies zur ersten Pause verdient 2:0.
Warum die Haie in dieser Saison ein Titelkandidat sind, bewiesen sie im zweiten Durchgang, als sie, unterstützt von haarsträubenden Hamburger Defensivschwächen und Fehlern im Spielaufbau, die Partie drehten. Dass Sam Klassen noch vor der Pausensirene per Blueliner der Ausgleich gelang, war eher glücklich. Umso unglücklicher war, dass zweimal Jerome Flaake und Mathieu Roy im Schlussdrittel am Gestänge des Kölner Kastens scheiterten, so dass die Verlängerung die Entscheidung bringen musste – dank Pascal Zerressen für die Gäste.
Tore: 1:0 (7:15) Dupuis (Oppenheimer, Müller), 2:0 (13:49) Davies (Roy, Schubert), 2:1 (30:17) Jones (Gogulla, Hager), 2:2 (37:10) Gogulla (Weiß, Umicevic) 5-4, 2:3 (37:42) Uvira, 3:3 (38:24) Klassen, 3:4 (61:59) Zerressen (Umicevic, Lalonde). Strafminuten: 10/8. SR: Krawinkel/Piechaczek (Neuss/Finning). Z.: 9033.
bj
