Hamburg/Prag. In der DEL wurde Kevin Clark zum Spieler der Saison gekürt, jetzt wechselt der 27-Jährige von den Hamburg Freezers zu zum Club seines Ex-Trainers Laporte.

Die Hamburg Freezers müssen künftig auf die Dienste von Kevin Clark verzichten. Der 27 Jahre alte Kanadier, der in der abgelaufenen Saison zum besten Spieler und Stürmer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gewählt wurde, wird zu den SC Langnau Tigers wechseln. Der Schweizer Nationalliga-A-Club bietet dem Stürmer einen mit 200.000 Schweizer Franken (rund 192.000 Euro) netto dotierten Einjahresvertrag. Clark und der norddeutsche DEL-Klub einigten sich auf die Auflösung des bis 2016 datierten Vertrages.

„Der Wechsel von Kevin Clark ist ohne Zweifel ein Verlust“, so Sportdirektor Stéphane Richer. „Er hat eine unglaubliche Saison bei uns gespielt und wurde zu Recht zum DEL-Spieler und –Stürmer des Jahres gewählt. Wir haben uns dennoch dazu entschieden, Kevin gehen zu lassen, weil dies aus unserer Sicht die beste Entscheidung unter den gegebenen Voraussetzungen ist."

Richer versprach den Fans zugleich einen Ersatz für Clark: "Unsere Fans können zudem sicher sein, dass wir unser Team bis zum Beginn der Saison entsprechend weiter verstärken werden."

Bereits in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gerüchte um einen möglichen Abgang. Zuletzt wurde Clark mit dem schwedischen Topclub Lulea in Verbindung gebracht. Dass es den hochveranlagten Stürmer nun ausgerechnet nach Langnau zieht, ist eine große Überraschung. Schließlich trifft Clark in der Schweiz auf einen guten alten Bekannten. Trainer der Tigers ist ab diesem Sommer Be­noît Laporte. Der 54-Jährige stand noch bis September vergangenen Jahres hinter der Bande der Freezers.

Laporte hatte Schwierigkeiten mit Clark

Das Verhältnis zwischen dem sensiblen Stürmer und dem impulsiven Coach war zu gemeinsamen Hamburger Zeiten belastet. Laporte warf Clark intern wie öffentlich mangelhaftes Defensivverhalten vor, ließ ihn trotzdem als Unterzahlspieler auflaufen. Mehrmals gerieten die Landsleute daraufhin aneinander. Erst als Laporte nach vier Niederlagen in Folge zum Saisonauftakt durch Serge Aubin abgelöst wurde, blühte der Torjäger bei den Freezers auf, erzielte schlussendlich 33 Treffer und lieferte 37 Vorlagen.

Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Clark läuft bereits. Mit Marcel Müller wurde in der vergangenen Woche ein Topstürmer verpflichtet, der jedoch ein anderer Spielertyp als Clark ist. Darüber hinaus wechselt nach Abendblatt-Informationen Linksaußen Jaroslav Hafenrichter, 25, vom Zweitliga-Vizemeister Fischtown Pinguins Bremerhaven zu den Freezers. Der ehemalige tschechische Juniorennationalspieler, der auch einen deutschen Pass besitzt, hat bereits einen Vertrag in Hamburg unterschrieben. Dennoch müssen die „Eisschränke“ in der Offensive nachrüsten, wenn sie in der Saison 2015/16 erneut auf Titeljagd gehen wollen.

Historisches WM-Debakel

Von den Wechselspielen haben die deutschen Nationalspieler Thomas Oppenheimer und Nico Krämmer nichts mitbekommen. Das Hamburger Duo erlebte bei der WM in Prag ein historisches Debakel. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes verlor einen Tag nach dem 2:1-Auftaktsieg über Frankreich gegen Kanada mit Superstar Sidney Crosby mit 0:10.