Die Hamburger weisen beim 5:0 gegen Schwenningen ihre enorme Entwicklung nach. Mit der Reife eines Spitzenteams blieben die Hamburger geduldig, schnürten Schwenningen in deren Abwehrzone ein.

Hamburg. Der 11. Oktober war ein ganz normaler Herbsttag in Hamburg, im Geschichtsbuch der Freezers wird er dennoch einen exponierten Platz einnehmen. An jenem Freitagabend startete die Mannschaft von Cheftrainer Benoît Laporte die längste Heimsiegesserie der Clubhistorie mit einem mühsamen 2:1-Erfolg gegen die Schwenningen Wild Wings. Der gleiche Gegner war gut drei Monate später wieder zu Gast in der O2 World, und beim 5:0 (0:0, 4:0, 1:0), dem 16. Heimsieg in Folge, konnten sich 10.170 entzückte Fans davon überzeugen, welch enorme Entwicklung der Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga hinter sich hat. Die in allen Belangen überlegenen „Eisschränke“ hatten am Freitagabend mit dem Team, das sich im Herbst zum 2:1 gezittert hatte, nicht mehr viel gemeinsam.

Wer jedoch erwartet hatte, dass das Duell gegen den Tabellenvorletzten vom ersten Bully an zum Schützenfest werden würde, war falsch gewickelt. Vielmehr durfte es niemanden überraschen, dass die Gäste vom Rande des Schwarzwalds nach der 2:11-Pleite in Ingolstadt am vergangenen Sonntag die richtige Reaktion zeigten. Schwenningen hielt körperlich mit vollem Einsatz dagegen und stand tief in der Defensive, um mit vereinzelten Kontern Nadelstiche zu setzen. So hatte Philipp Schlager die beste Chance für die Gäste, als er in Unterzahl frei auf Nationaltorhüter Dimitrij Kotschnew zulief, diesen aber nicht überwinden konnte.

Die Freezers konnten auch aus einer fünfminütigen Überzahl kein Kapital schlagen, nachdem Nicholas Johnson für hohen Stock mit Verletzungsfolge gegen Duvie Westcott eine Spieldauerstrafe erhalten hatte. Westcott wurde mit zwei Stichen im Gesicht genäht, konnte aber weiterspielen.

Mit der Reife eines Spitzenteams blieben die Hamburger jedoch geduldig, schnürten Schwenningen im zweiten Spielabschnitt in deren Abwehrzone ein – und belohnten sich in Person von Torjäger Jerome Flaake, der sein 20. Saisontor mit einer feinen Einzelleistung und purem Willen erzwang.

Nachdem David Wolf per Doppelpack innerhalb von drei Minuten für klare Verhältnisse gesorgt hatte, war die Gegenwehr des Liganeulings gebrochen, und spätestens als Kapitän Christoph Schubert mit einem verdeckten Schlenzer seinen ersten Saisontreffer zum 4:0 erzielt hatte, wurde die O2 World zur Partyzone. Am Sonntag (14.30 Uhr) sollen die Feierlichkeiten gegen die Straubing Tigers weitergehen.

Tore: 1:0 (30:14) Flaake, 2:0 (32:43) Wolf (Westcott, Roy) 5-4, 3:0 (35:26) Wolf (Flaake, Festerling), 4:0 (37:30) Schubert (Madsen), 5:0 (53:28) Flaake (Wolf, Westcott) 5-4. Strafminuten: 8 + 10 Rinke/17 + Spieldauer Johnson. Schiedsrichter: Bauer/Steinecke (Nürnberg/Brotterode). Zuschauer: 10.170.