Die Kaderplanung geht bei den Freezers voran: Nach dem siebten DEL-Sieg in Folge, konnte Talent Krämmer langfristig gebunden werden. Nun muss der Eishockeyclub noch den Zuschauerschnitt verbessern.

Hamburg. Dass ein Club einen Lauf hat, erkennt man wohl daran, dass er selbst an trainings- oder spielfreien Tagen positive Nachrichten produziert. Am Montagmittag gaben die Hamburg Freezers, die in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sieben Spiele in Serie gewinnen konnten, die Einigung mit Nico Krämmer bekannt. Der 21 Jahre alte Angreifer hat sein ursprünglich bis 2014 datiertes Arbeitspapier um zwei weitere Jahre verlängert. „Nico hat bei uns eine tolle Entwicklung genommen und ist trotz seines Alters bereits ein wichtiger Spieler. Er passt perfekt in unsere Philosophie, auf junge deutsche Talente zu setzen“, sagte Sportdirektor Stéphane Richer. „Es ist schön, dass ich weiter Teil dieses Teams sein darf“, sagte Krämmer, der zuletzt auch von anderen DEL-Teams, darunter Red Bull München, umworben war.

Krämmer ist das vorerst letzte Teil des Deutschen-Offensivpuzzles für die kommenden Jahre, das Richer nach und nach zusammengesetzt hat. Mit Jerome Flaake, David Wolf, Thomas Oppenheimer und Garrett Festerling haben vier weitere einheimische Angreifer mit großer Perspektive langfristige Verträge in Hamburg unterschrieben.

Nachdem die Mannschaft sich vom letzten Tabellenplatz auf Rang fünf vorgearbeitet hat und viele Leistungsträger für die kommenden Jahre gebunden werden konnten, ist die größte Baustelle für Geschäftsführer Uwe Frommhold und sein Team nun der noch immer nicht zufriedenstellende Zuschauerschnitt. Bislang kamen zu den 13 Heimspielen der Saison 2013/14 durchschnittlich 6955 Besucher, mithin gut 1500 weniger als der kalkulierte Schnitt von 8500. „Ich muss sicherlich zugeben, dass das eine sehr optimistische Kalkulation war“, sagte Frommhold.

Da außerhalb von Sponsorenaktionen keine Freikarten mehr vergeben werden, was in früheren Zeiten gelebte Praxis war, sind die Freezers bei rund 2500 verkauften Dauerkarten auf den Einzelverkauf angewiesen. Dass mit den Partien gegen Köln (9177 Fans) und Mannheim (7295) das Interesse anstieg, hat man wohlwollend registriert, dennoch ist Frommhold etwas verstimmt über den Spielplan, der an diesem Freitag (19.30 Uhr, O2 World) mit dem Duell gegen die Eisbären Berlin das dritte Topspiel innerhalb einer Woche vorsieht. „Das ist unglücklich, weil sich kaum jemand drei solche Spiele in Serie leisten kann“, sagte er. Dennoch wolle man nicht nach Ausreden suchen. „Wir haben zu Saisonbeginn keinen sportlichen Anreiz geliefert. Jetzt, wo der Erfolg da ist, wollen wir durchstarten“, sagte Frommhold.