Das Eishockeyteam muss erneut länger auf Verteidiger Mathieu Roy verzichten. „Aber egal, was passiert, wir werden nicht klagen, sondern wieder einmal mit der Situation umgehen“, sagt Trainer Laporte.

Hamburg. Natürlich war da diese Vorahnung, angesichts der unglaublichen Verletztenmisere in der Verteidigung musste Benoît Laporte Schlimmes befürchten, als Mathieu Roy am Dienstagvormittag während des Trainings der Hamburg Freezers, aufgestützt auf Physiotherapeut Stefan Reuter und seinen Teamkollegen Thomas Oppenheimer, vom Eis der Volksbank-Arena geführt wurde. Reichlich derangiert wirkte der Frankokanadier da, er hielt sich ein eisgetränktes Handtuch auf die schmerzende Gesichtshälfte, auf die ihm kurz zuvor ein von seinem Schläger abgefälschter Puck mit hoher Geschwindigkeit geprallt war. „Aber egal, was passiert, wir werden nicht klagen, sondern wieder einmal mit der Situation umgehen, denn wir sind ja einiges gewohnt“, sagte Laporte, als das Training beendet und Roy auf dem Weg ins Krankenhaus war.

Am späten Nachmittag hatte der Cheftrainer erste Gewissheit. Roy muss wegen eines Jochbeinbruchs, den er neben einer Kieferprellung erlitt, an diesem Mittwoch operiert werden. Anschließend muss der 30-Jährige, der erst Ende Oktober nach einem in der Saisonvorbereitung erlittenen Muskelbündelriss in der linken Wade in den Spielbetrieb zurückgekehrt war, rund zwei Wochen mit dem Training aussetzen. Wenn er am 6. Dezember im Heimspiel gegen die Eisbären Berlin auflaufen könnte, wäre das ein guter Verlauf. Sportdirektor Stéphane Richer nahm die Nachricht mit Galgenhumor: „Immerhin ist es kein Kieferbruch, damit wäre er noch länger ausgefallen.“

Der Fatalismus ist begründet, denn in dieser Saison gibt es kaum einen der acht Verteidiger, der nicht mehrere Wochen ausgefallen wäre. Für die Partie gegen die Düsseldorfer EG an diesem Freitag (19.30 Uhr/O2 World) dürfte neben Roy auch Kapitän Christoph Schubert (Gehirnerschütterung) und Duvie Westcott (Außenbandanriss im Sprunggelenk) fehlen. Immerhin steht Johan Ejdepalm nach seinem Innenbandriss im Knie wieder zur Verfügung. Der Schwede konnte am Dienstag das komplette Mannschaftstraining ohne Komplikationen absolvieren. Als sechster Mann könnte der gelernte Stürmer Matt Pettinger wieder in die Defensive rücken, was er in den vergangenen Wochen schon mehrfach mit Bravour erledigt hatte.