Nach der erneuten Niederlage gab es erstmals Pfiffe gegen Hamburgs DEL-Team. „Es ist so frustrierend“, sagte Kapitän Westcott.

Hamburg. Das hatte es bei den Hamburg Freezers lange nicht gegeben. Anderthalb Minuten vor Schluss verließen die Fans fluchtartig die O2 World. Der Rest, der geblieben war, quittierte die 0:4 (0:0, 0:2, 0:2)-Niederlage gegen die Augsburger Panther mit Pfiffen. „Es ist so frustrierend. Wir spielen nicht schlecht, arbeiten hart, aber am Ende geht so ein Spiel 0:4 aus. Unglaublich“, sagte Kapitän Duvie Westcott.

Dabei hatten die Hamburger gehofft, dass der 6:4-Sieg am Freitag im Nordderby gegen Wolfsburg die Wende einer bislang enttäuschenden Saison war. Gegen zu Beginn schwache Gäste dominierten die Hamburger nur im ersten Drittel. Die Scheibe lief gut durch die eigenen Reihen, immer wieder suchten die Hamburger den Abschluss, aber die letzte Konsequenz fehlte. „Wir spielen und spielen – und treffen nicht. So läuft es schon die ganze Saison. Dann wirst du dafür bestraft. Dafür habe ich keine Worte“, sagte Stürmer Thomas Oppenheimer sichtlich gefrustet.

Und wie verwundbar die Hamburger im Moment sind, wurde im Mittelabschnitt deutlich. Aus dem Nichts trafen die Augsburger in Überzahl. In der Folge schwammen die verunsicherten Freezers in der Defensive. „Da müssen wir mental stärker werden. Es kann nicht sein, dass nach einem Gegentor die Köpfe runtergehen und aus Frust Wasserflaschen fliegen“, sagte Trainer Benoît Laporte. „Wir versuchen alles, um positiv zu bleiben.“

Das Bemühen konnte man den Hamburgern nicht absprechen, aber mit einer derart hohen Zahl individueller Fehler in der Rückwärtsbewegung kann man in der DEL nicht bestehen. Dass am Ende auch noch Pech dazu kam, krönte einen aus Hamburger Sicht verkorksten Tag. Mehrfach brach den Freezers-Spielern in aussichtsreicher Position der Schläger, dreimal trafen sie Latte oder Pfosten. Das vierte Gegentor war sinnbildlich für die ganze Partie: Thomas Oppenheimer, dem im Mittelabschnitt ein Tor wegen hohen Stocks aberkannt wurde, brach beim Torschuss der Schläger – die Augsburger trafen unmittelbar danach aus der eigenen Hälfte ins verwaiste Freezers-Tor, das Niklas Treutle zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte.

„Was soll ich sagen? Dass der Teufel über Hamburg ist?“, meinte Stürmer David Wolf. „Wir schießen 44 Mal aufs Tor, der Gegner heute 18 Mal. Wenn wir uns keine Chancen mehr herausspielen, dann müssen wir uns Gedanken machen.“ Bis Freitag haben die Hamburger Zeit, mehr Stabilität ins Team bringen. Dann treffen die Freezers in eigener Halle auf Aufsteiger Schwenninger Wild Wings.

Tore: 0:1 (21:28) Trevelyan (MacArthur, Brown) 5-4, 0:2 Bayda (Ciernik, Connolly), 0:3 (45:46) Bayda (Connolly), 0:4 (58:19) Breitkreutz empty net. Strafminuten: 4/8. Schiedsrichter: Haupt/Piechaczek (Kempten/Finning). Zuschauer: 6218.