Die Hamburg Freezers verlieren vor heimischem Publikum mit 2:5 gegen die Adler Mannheim. Jakobsen und Murphy trafen für die Freezers.

Hamburg. Sie hatten fast schon vergessen, wie es sich anfühlt, ein Heimspiel nach regulärer Spielzeit zu verlieren. Dem Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war es am Freitagabend vorbehalten, den Hamburg Freezers die erste Heimpleite seit dem 2:3 gegen Augsburg am 2. Oktober zuzufügen. Und die Adler aus Mannheim unterstrichen bei ihrem 5:2 (1:0, 3:1, 1:1)-Erfolg vor 9076 Zuschauern in der O2 World, warum sie in dieser Saison Top-Titelkandidat sind. Mit einer Choreografie verabschiedete die Fankurve vor der Partie den Kanadier Serge Aubin, der seine Karriere am Mittwoch wegen chronischer Daumenprobleme hatte beenden müssen. Adäquaten Ersatz glaubt Sportchef Stéphane Richer in Eric Schneider gefunden zu haben.

Der 35-Jährige, der in der DEL für Hannover (2006-2009), Frankfurt (2009/10) und München (2010-2012) in 315 Spielen 116 Tore und 185 Vorlagen erzielte, hatte sich im vergangenen Sommer das Kreuzband gerissen und war in seine Heimat zurückgekehrt, wo er sich in der Amateurliga CHL bei den Bentley Generals fit hielt. Schneider soll am Montag einfliegen und zunächst eine Woche zur Probe trainieren, um seine Leistungssport-Tauglichkeit nachzuweisen. Gelingt ihm dies, wird der Vertrag bis Saisonende aktiviert. Dass ein Knipser seines Schlages den Hamburgern guttun würde, wurde angesichts fahrlässig vergebener Chancen auch gegen die Adler deutlich.

Allerdings waren die Gäste die bessere, abgeklärtere Mannschaft und brachten die Freezers-Defensive mit schnellem Direktspiel zu oft in Verlegenheit. Beim 0:1 durch Glumac schlief die komplette Abwehr, zudem machte Torhüter Niklas Treutle keine glückliche Figur. Trainer Benoît Laporte muss in der Pause die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Spieler kamen wie verwandelt aus der Kabine. Der schnelle Ausgleich durch Julian Jakobsen beflügelte zusätzlich, und hätte Jerome Flaake drei Minuten später statt des linken Pfostens ins Tor getroffen, wer weiß, welche Wendung die Partie genommen hätte. Welche Klasse die Adler haben, zeigte sich jedoch, nachdem Belle aus dem Nichts den erneut nicht sicher wirkenden Treutle mit einem Schlagschuss überwand.

Die Verwirrung in der Hamburger Defensive nutzten Magowan und erneut Belle, um die Führung komfortabel auszubauen. In der Folgezeit machte sich das Fehlen von Abwehrspieler James Bettauer und den Stürmern Rob Collins, Nico Krämmer und Marius Möchel bemerkbar. Hamburg war trotz des Anschlusstors durch Colin Murphy körperlich nicht mehr in der Lage, die Gäste noch ernsthaft zu gefährden. Am Sonntag (17.45 Uhr/Servus TV live) kommt es gegen Krefeld nun darauf an, alle Kräfte zu mobilisieren, um den Negativtrend mit fünf Pleiten aus sechs Spielen in 2013 zu stoppen.

Statistik

Tore: 0:1 (14:18) Glumac (MacDonald), 1:1 (21:05) Jakobsen (Pettinger, Köppchen), 1:2 (28:11) Belle (Kettemer, Wagner), 1:3 (31:18) Magowan, 1:4 (32:21) Belle (MacDonald, Seidenberg), 2:4 (48:39) Murphy (Reid, Westcott), 2:5 (51:38) Magowan (Plachta, Mitchell)

Strafminuten: 16/16

Schiedsrichter: Aumüller/Brill (Planegg/Zweibrücken)

Zuschauer: 9076