Nach einem Gespräch mit Trainer Laporte trifft der Stürmer beim 3:1-Sieg über die Hannover Scorpions vor 11.294 Zuschauern doppelt.

Hamburg. Es ist gute Sitte, dass nach Siegen der Hamburg Freezers der Spieler des Tages vor der Fankurve den Schlager "Uffta Tätärä" anstimmt. Gestern, nach dem 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) gegen den Nordrivalen Hannover Scorpions, war Thomas Oppenheimer der Einpeitscher. Nachdem er die Buchstaben erfolgreich abgefragt hatte, forderte er von den verbliebenen der 11 294 Fans in der O2 World: "Gebt mir ein Ausrufezeichen!" Die Menge antwortete, doch das Ausrufezeichen, das Oppenheimer selbst mit seiner Leistung gesetzt hatte, konnte sie nicht aufwiegen.

Mit seinen Saisontoren sechs und sieben hatte der 23-Jährige sein Team fast im Alleingang zum Sieg geschossen. Das entscheidende 3:1 schob Jerome Flaake zwei Sekunden vor Spielende ins leere Tor. Es war vor allem die Art und Weise, wie sich Oppenheimer seine Treffer erarbeitet hatte, die Cheftrainer Benoît Laporte imponierte. "Ich bin sehr zufrieden mit ihm, Oppi spielt endlich sein bestes Eishockey für uns", sagte er. Vor ein paar Wochen hatte der Coach seinem Angreifer in einem Einzelgespräch verdeutlicht, dass er mehr von ihm erwarte als temporäre Geistesblitze. "Er ist einer unserer talentiertesten Spieler. Aber Intensität und Konstanz haben ihm lange gefehlt. Ich denke, er hat jetzt begriffen, worum es geht", so Laporte.

Freezers starten 2012 erstmals im Europapokal

Tatsächlich wirkte Oppenheimer, der seit Sommer 2010 in Hamburg spielt, oft in einer Lethargie gefangen, die ihn hinderte, seine zweifellos vorhandene Qualität gewinnbringend einzusetzen. Gestern hätte er vier oder fünf Tore erzielen können, zeigte sich sehr agil und kampfeslustig - allerdings nur auf dem Eis. Seine Tore kommentierte er trocken: "Es ist egal, wer trifft, wichtig sind die drei Punkte."

Ein 3:1 gegen ein Team aus dem Tabellenkeller wird gern als Arbeitssieg bezeichnet, doch harte Arbeit war der Erfolg nicht, weil Hannover nachwies, dass es derzeit zu Recht unten steht. Laportes Team hatte es einzig der eigenen Nachlässigkeit zuzuschreiben, dass es die bedenklichen Lücken in des Gegners Defensive nicht früher zur Entscheidung nutzte. Torhüter Niklas Treutle reichte eine durchschnittliche Leistung, um die wenigen Angriffe der Scorpions unter Kontrolle zu halten.

Mit seiner Klage über Schiedsrichter Richard Schütz, der zwei Treffern der Hamburger die Anerkennung verweigerte, wollte sich der Freezers-Trainer dann auch nicht lange aufhalten. Fröhlich grinsend wünschte Laporte frohe Weihnachten, ehe er sich zur Aussprache mit Schütz zurückzog. Mit fünf von sechs Punkten im weihnachtlichen Geschenkesack ist sogar ein Mann wie Laporte friedlich zu stimmen.

Tore: 0:1 (5:35) Buzas (Herperger, Mondt), 1:1 (7:06) Oppenheimer (Schubert, Engelhardt), 2:1 (31:50) Oppenheimer (Aubin, Engelhardt), 3:1 (59:58) Flaake (Aubin, Dolak) empty net. Strafminuten: 8/6. SR.: Schütz (Moers). Z.: 11 294.