Ein Kommentar von Björn Jensen

Dass die größten Fehler in Zeiten des größten Erfolgs gemacht werden, ist im Profisport ein bekanntes Phänomen. Die Führungsriege der Hamburg Freezers versucht, ebenjene Fehler schon im Ansatz zu vermeiden und stattdessen ein Konzept umzusetzen, das langfristig dazu führt, dass die von Erfolgen bislang nicht gerade verwöhnten Hamburger Eishockeyfans ein Team bejubeln können, das in der nationalen Spitze Dauergast ist.

Dass der Klub gestern die Vertragsverlängerungen mit den potenziellen deutschen Nationalspielern Niklas Treutle, Jerome Flaake und Garrett Festerling bekannt gab, ist vor allem deshalb ein Zeichen, weil das Trio bis 2014 unterschrieb. Daraus lässt sich zweierlei ablesen: Die Freezers setzen verstärkt auf junge Deutsche, und sie sind mittlerweile ein Klub, dem diese Talente den Richtungswechsel auch abkaufen. Dass Kapitän Christoph Schubert jüngst sogar bis 2015 verlängerte, ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein, mit dem der neue Weg gepflastert wird.

Dennoch darf Geschäftsführer Michael Pfad jetzt nicht nachlassen. Der Vertrag mit Sportdirektor Stéphane Richer, dem wichtigsten Baumeister des Freezers-Konstrukts, sollte schleunigst verlängert werden. Die Jugendarbeit muss weiter professionalisiert werden, um deutschen Nachwuchs nicht mehr nur von anderen Klubs holen zu müssen. Und auch Pfad sollte seinen im April 2012 auslaufenden Kontrakt bald verlängern, denn er ist noch nicht fertig. Die großen Erfolge stehen noch aus. Der richtige Weg dorthin ist eingeschlagen.