Der 20-Jährige stand in beiden Testspielen im Tor, weil Neuzugang John Curry noch Trainingsrückstand hat. Treutle machte seinen Job gut.

Hamburg. Benoît Laporte hatte die beiden ersten Testspiele in Dänemark nach der anstrengenden Trainingswoche zu einem kleinen Charaktertest ausgerufen. So gesehen dürfte der Trainer der Hamburg Freezers mit dem Auftreten seiner Mannschaft zufrieden sein. Am Sonntag demontierte der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) den dänischen Meister Herning Bluefox mit 8:2. Die Tore für die Hamburger erzielten Thomas Oppenheimer, Jesper Jensen, Jerome Flaake, Kevin Schmidt, Patrick Köppchen, Marius Möchel, Colin Murphy und David Wolf. Bereits einen Tag zuvor hatten die Freezers beim 4:1 gegen den dänischen Pokalsieger Sonderjysk Elitesport (Tore: Köttstorfer, Flaake, Dolak, Oppenheimer) überzeugt.

In beiden Partien stand Niklas Treutle im Freezers-Tor, weil Neuzugang John Curry wegen Adduktorenproblemen noch Trainingsrückstand hat. Treutle machte seinen Job gut. Nicht wenige trauen dem 20-Jährigen zu, auch in der DEL die Nummer eins im Freezers-Tor zu werden. Da überrascht es nicht, dass Sportdirektor Stéphane Richer seit Monaten um eine Vertragsverlängerung mit dem Toptalent kämpft. Nach Abendblatt-Informationen soll das bis 2012 gültige Arbeitspapier so schnell wie möglich verlängert werden. In den kommenden vier Wochen sollen die Gespräche mit Treutle intensiviert werden. "Wir haben immer betont, dass wir mit Niklas über das Saisonende hinaus zusammenarbeiten wollen. Wir werden eine Lösung finden", sagt Richer.

Darauf hofft auch das Torwarttalent selbst. Treutle macht keinen Hehl daraus, dass er gerne in Hamburg bleiben würde. Allerdings will er aufs Eis: "Mit zehn Spielen wie in der vergangenen Saison will ich mich nicht mehr zufrieden geben. Für meine Entwicklung ist die kommende Saison sehr wichtig."

Dafür trainierte sich der Blondschopf im Sommer drei Kilo Muskelmasse an. "Niklas ist sehr dominant im Training. Mit seinen Fähigkeiten kann er nicht nur ein Nummer-eins-Torhüter werden - er muss es", sagt Laporte, der betont, dass Treutle bei allem Ehrgeiz aber auch Geduld braucht. Mit Curry stehe ein weiterer ambitionierter Schlussmann bereit. "Normalerweise startet man mit seinem Import-Torhüter. Aber ich bin ja nicht dumm. Ich will Spiele gewinnen. Wer den besseren Eindruck im Training und in den Vorbereitungsspielen macht, steht zum Saisonstart gegen Mannheim im Tor."