Der Eishockeyprofi ist nach einer Schulterverletzung weiter außer Gefecht. Schon seit zwei Monaten ist der Kanadier zum Zuschauen verdammt.

Hamburg. Es ist ein gängiges Bild in der Volksbank-Arena. Joey Tenute steht hinter der Plexiglasscheibe und schaut so drein wie ein Kind, das bei schönstem Wetter nicht mit seinen Freunden draußen spielen darf. Immer wieder brummelt er während der Trainingseinheiten der Hamburg Freezers in sich hinein, gibt kleine taktische Anweisungen. Wohl wissend, dass ihn die Kollegen nicht hören können.

Der Kanadier ist seit zwei Monaten zum Zuschauen verdammt. Im November hatte er sich beim Auswärtsspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Krefeld eine schwere Schulterverletzung zugezogen. Insgesamt absolvierte der Mittelstürmer nur 15 Partien. "Es ist einfach großer Mist. Diese Saison nervt mich einfach. So lange war ich noch nie außer Gefecht", sagt Tenute niedergeschlagen. Somit fehlt der Mittelstürmer seinem Team, das am Mittwoch in Iserlohn antritt, im Saisonendspurt. In den Partien, in denen der ehemalige Frankfurter zum Einsatz kam, deutete er an, dass er mit seinem guten Passspiel gerade in Überzahl ein Faktor sein kann. "Ich würde der Mannschaft so gerne helfen und denke, dass ich das auch könnte. Daher tut das Zuschauen noch mehr weh als ohnehin schon."

An einen Einsatz in dieser Saison ist für Tenute aber nicht mehr zu denken. Mehr als leichtes Krafttraining und Einheiten auf dem Fahrrad kann der 27-Jährige wegen seiner langsam heilenden Schulter nicht absolvieren. Regelmäßig fährt er zur Nachuntersuchung zu Dr. Peter Habermeyer in die Atos-Klinik nach München, wo er auch operiert wurde.

"Ich trainiere im Moment vor allem die Beweglichkeit meiner Schulter, die durch die Verletzung eingeschränkt war", sagt Tenute, der für die kommende Saison noch ohne Vertrag ist. Über die Ungewissheit will sich der Offensivspieler momentan aber keine Gedanken machen. Tenute will trotz seiner anfälligen Schulter seine Karriere in jedem Fall fortsetzen. "Ich komme definitiv zurück und werde Eishockey spielen. Wo das sein wird, muss man sehen." Freezers-Sportdirektor Stéphane Richer kündigte an, dass er den Verlauf der Reha und die Bewertung der Ärzte abwarten will, bevor er über eine mögliche Vertragsverlängerung sprechen will. Für Tenute steht ohnehin die völlige Genesung im Vordergrund.