Die Freezers schaffen einen Schulterschluss mit den Fans. Vor allem der Stürmer genoss die Aufmerksamkeit der Anhänger.

Hamburg. Die Kameras waren auf ihn gerichtet, als Thomas Oppenheimer nach dem spektakulären 6:3-Sieg am Freitagabend gegen die DEG MetroStars vor dem Fanblock saß und mit einem Mikrofon den "Uffta-Gesang" anstimmte. Der Stürmer der Hamburg Freezers genoss es, für einen Moment im Mittelpunkt zu stehen und mit den Anhängern zu feiern. Zumal die Stimmung in der O2 World über weite Strecken der Saison eher unterkühlt und negativ war. Nach dem dritten Heimerfolg in Serie scheint es jedoch so, als habe es einen Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans gegeben.

"Die Anhänger waren in dieser Saison zurecht sauer auf uns. Aber wir spielen jetzt anders, stellen uns nicht mehr hinten rein, sondern attackieren und wollen den Fans etwas bieten", sagt Oppenheimer. Auch seine Mitspieler spüren, dass das Verhältnis zum eigenen Anhang inniger geworden ist. "Unsere Fans sind genial. Nach den vielen schlechten Heimspielen stehen sie uns immer noch zur Seite. Jetzt sind wir auch endlich in der Lage, etwas zurückzugeben", sagt Stürmer Brett Engelhardt, der glaubt, dass die neue Heimstärke ein wesentlicher Faktor im Saisonendspurt sein wird. Schließlich finden sieben der verbleibenden 13 Saisonspiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in der O2 World statt.

Ein wichtiger Faktor will auch Thomas Oppenheimer sein. Dass er in wichtigen Phasen Verantwortung übernehmen kann, zeigte der ehemalige Frankfurter gegen die DEG, als er das wichtige 2:1 erzielte. Er freue sich über den Treffer, sagt Oppenheimer, wenngleich er deshalb nicht vor Euphorie durch die Decke ginge. Der Offensivspieler betrachtet seine eigene Leistung stets sachlich und geht sehr kritisch mit sich ins Gericht - angesichts von sechs Scorerpunkten (vier Tore, zwei Vorlagen) und -17 in der Plus-Minus-Statistik verständlich. "Bei mir gibt es sicher einen kleinen Aufwärtstrend, aber ich weiß selbst, dass ich noch deutlich besser spielen kann. Aber viel wichtiger ist, dass in unserer Mannschaft der Glaube an die Play-offs da ist."

Und auf dem Erreichen der Endrunde liegt auch der Fokus für den ehemaligen Frankfurter. Daher macht er sich auch noch keine Gedanken um die kommende Saison. Der Vertrag des 22-Jährigen läuft im Sommer aus. Der Klub könnte das Talent mit einer Option ein weiteres Jahr an sich binden. Trotz der bislang durchwachsenen Saison glauben die Verantwortlichen nach wie vor an die Qualität Oppenheimers. "In seiner Altersklasse gibt es auf dem deutschen Markt nichts Besseres", so der vielsagende Kommentar von Sportdirektor Stéphane Richer.

Einen Schritt weiter sind die Vertragsverhandlungen bei Aleksander Polaczek. Wie bei Oppenheimer haben die Freezers auch bei dem 30-Jährigen, der seit Wochen zu den besten Profis bei den Hamburgern zählt, eine Option auf eine weitere Saison. "Es sieht ganz gut aus", sagt Richer mit einem breiten Grinsen. In naher Zukunft soll der neue Vertrag mit dem Angreifer schriftlich fixiert werden.