Die Hamburg Freezers verlieren auch das Kellerduell gegen die Iserlohn Roosters mit 1:2 nach Penaltyschießen und bleiben Letzter.

Hamburg. Bei den Heimspielen der Hamburg Freezers gibt es aus sportlicher Sicht in dieser Saison wenig zu lachen. Also sorgte der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Dienstagabend unfreiwillig für Stimmung auf den Rängen, als auf dem Videowürfel der O2 World ein Spot abgespielt wurde, in dem Kapitän Alexander Barta voller Inbrunst verkündet: "In dieser Saison gibt es nur ein Ziel - die Play-offs." Angesichts der biederen Darbietung beim 1:2 (1:1, 0:0, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen gegen die Iserlohn Roosters war die Reaktion des Publikums nur allzu verständlich. Es gab höhnischen Applaus und "Es wär zu schön"-Rufe.

Dass ausgerechnet Barta im Vorfeld der Saison für diesen derzeit unpassenden Videofilm ausgesucht worden war, war das I-Tüpfelchen auf der Satirenummer. Der Nationalspieler befindet sich seit Wochen im Formtief und wurde gestern von Trainer Stéphane Richer zwischenzeitlich sogar in die vierte Sturmreihe strafversetzt. Ein Genickschlag für den Stürmer, der nicht als einziger Freezers-Profi häufiger als sonst die Auswechselbank aus der Nähe erlebte. Trotzdem nahm er am Ende seinen Coach in Schutz: "Der Trainer tut mir leid", sagte Barta. "Er tut alles, und wir lassen ihn im Stich."

Richer hatte angekündigt, dass er von seinen Leistungsträgern mehr Leistung erwarte. Da dies auch gegen die keineswegs überragenden Roosters nicht der Fall war, bekam die dritte Angriffsformation um Garrett Festerling, Aleksander Polaczek und Thomas Oppenheimer die meiste Eiszeit. Sportlich zeigte die Degradierung der Leistungsträger wenig Effekt. Die Freezers präsentierten sich zwei Tage nach dem starken Auftritt gegen Mannheim unverständlicherweise über die gesamte Spielzeit fahrig im Passspiel und blieben in Sachen Torgefahr und Durchsetzungsvermögen nahezu alles schuldig. Da auch die Roosters, die einen Tag vor dem Spiel ihren Trainer Uli Liebsch entlassen und durch Doug Mason ersetzt hatten, nur kämpferisch überzeugten, entwickelte sich eine Partie, die dem Tabellenstand der beiden Teams angemessen war: Das Duell zwischen dem Letzten und dem Vorletzten war niveauarm und langweilig.

Das einzig Positive war die Unterstützung der Freezers für die Aktion "Deutschland findet euch", die im Internet nach vermissten Kindern fahndet. Auf den Jerseys war anstelle des Vereinslogos ein Foto eines solchen Kindes abgedruckt. Auf das Puckkind, das vor der Partie das Spielgerät bringt, wurde verzichtet.

Tore: 1:0 (10:22) Oppenheimer (Festerling) 6-5 (Torwart bei angezeigter Strafe vom Eis), 1:1 (18:53) Wolf (Kopitz, Ryan) 5-4, 1:2 Wolf (Penalty). Strafminuten: 6/8. SR.: Schütz (Moers). Z.: 6014.