Der Neuzugang aus der nordamerikanischen Profiliga NHL enttäuschte bislang in Hamburg. Dem US-Stürmer gelang erst ein Tor aus dem Spiel heraus.

Hamburg. Als die Hamburg Freezers in der Sommerpause die Verpflichtung von Michel Ouellet bekannt gaben, ging ein Raunen durch die Deutsche Eishockey-Liga (DEL). An der Seite des vielleicht weltbesten Spielers Sidney Crosby brillierte der Stürmer bei den Pittburgh Penguins in der nordamerikanischen Profiliga NHL, schoss in 190 Spielen 52 Tore und gab 64 Vorlagen. Viele Experten sahen in dem Offensivspieler den neuen Star der Liga.

Schaut man dem Frankokanadier in diesen Tagen jedoch in die Augen und auf dessen Statistiken, wird schnell klar, dass Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderliegen. In zwölf Spielen gelangen Ouellet lediglich drei Treffer, zwei davon im Penaltyschießen, und zwei Vorlagen.

Nach dem 2:3 gegen Mannheim am Sonntag kritisierte Trainer Stéphane Richer erstmals öffentlich seinen Star-Stürmer. Er fordert vor dem heutigen Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters (19.30 Uhr, O2 World, Eurosport live), die gestern überraschend ihren Trainer Ulrich Liebsch entließen und durch Doug Mason ersetzten, eine deutliche Steigerung in Sachen Torgefahr. "Ich wurde geholt, um Tore zu schießen", sagt Ouellet, dem die Torflaute selbst arg zusetzt. "Es ist klar, dass ich kritisiert werde. Warum ich nicht treffe, kann ich gar nicht genau sagen. Wir kreieren generell wenig Chancen."

Wie es sich anfühlt, so lange ohne Treffer zu bleiben, weiß Ouellet. In der Saison 2004/05 blieb er für Wilkes-Barre in der AHL 27 (!) Spiele ohne ein Erfolgserlebnis. "Aber irgendwann fiel die Scheibe dann doch ins Netz und der Konten war geplatzt." Diese Hoffnung bleibt auch den Freezers.

Die Hamburg Freezers laufen heute gegen die Iserlohn Roosters in speziellen Trikots auf. Der DEL-Klub beteiligt sich an der Aktion "Deutschland findet euch". Auf dem Jersey werden die Konterfeis vermisster Kinder zu sehen sein.