Der Ex-Freezers-Kapitän ist mit den Nürnberg Ice Tigers in Hamburg zu Gast. Er hat immer noch eine emotionale Bindung zu den Hamburgern.

Hamburg. Shane Peacock sprüht derzeit nur so vor guter Laune. Das liegt zum einen daran, dass sein Heimatland Kanada bei den Olympischen Spielen in Vancouver die Goldmedaille gegen den Erzrivalen USA gewonnen hat. Zum anderen aber auch an der Tatsache, dass heute Abend (19.30 Uhr) mit den Hamburg Freezers sein Exklub bei seinen Nürnberg Ice Tigers antritt. "Für mich ist es immer toll, gegen die Freezers zu spielen. Es kommen schöne Erinnerungen hoch. Mann, Hamburg war eine tolle Zeit", schwärmt der "Chief", wie der Mann mit den indianischen Vorfahren genannt wird. "Ich hatte und habe immer noch eine enge emotionale Bindung zu den Freezers."

Kein Wunder, schließlich erlebte der 36-Jährige die erfolgreichsten Momente der Vereinsgeschichte als Kapitän von 2003 bis 2006 hautnah. Fast jedes Spiel in der Color-Line-Arena war ausverkauft, sportlich scheiterte die Mannschaft in der Saison 2003/04 erst im Halbfinale am späteren Meister Frankfurt Lions. "Es war eine Rieseneuphorie in der ganzen Stadt. Wir hatten eine richtig gute Mannschaft mit super Typen zusammen", sagt der Verteidiger.

Mit Enttäuschung nimmt Peacock deshalb zur Kenntnis, dass diese Zeiten in Hamburg längst der Vergangenheit angehören und die Freezers aktuell nur noch im Tabellenkeller herumdümpeln. Eine Entwicklung, die für ihn aber nicht überraschend kommt. "Es sind in den letzten Jahren einfach zu viele Spieler gekommen und gegangen. Das war ja schon zu meiner Zeit ein Problem. Mit Boris Rousson, Alexander Barta, Paul Manning, Francois Fortier und Martin Walter sind nur noch fünf Profis von damals übrig. Bitter, was aus meinen Freezers geworden ist."

Trotz aller nostalgischen Gefühle, die das Duell in Peacock hervorbringt, können die Hamburger nicht auf Schützenhilfe der Ice Tigers hoffen. "Wir wollen uns unter den ersten sechs Mannschaften in der DEL behaupten. Dafür müssen wir die Freezers schlagen. Für uns ist es das erste Spiel nach der Olympiapause. Hamburg hat schon gespielt. Aber das muss kein Nachteil für unser Team sein", sagt Peacock, dessen Vertrag im Frankenland nach der Saison endet.

Ans Aufhören denkt er trotz seines fortgeschrittenen Profialters noch lange nicht. "Für mich ist Eishockeyspielen keine Arbeit, sondern mein Vergnügen. Ich fühle mich körperlich fit und bin noch viel zu jung zum Aufhören", scherzt der Routinier, der einen großen Traum noch nicht ganz aufgegeben hat. "Es wäre überragend, wenn ich meine Karriere bei den Freezers beenden könnte. Ich würde sofort meine Koffer packen und nach Hamburg kommen. Aber das ist nicht meine Entscheidung."

Was dem einstigen Publikumsliebling ohnehin bleibt, ist die Erinnerung an eine, wie er sagt, "großartige Station meiner Karriere als Profi".