John Curry, der Torhüter der Hamburg Freezers, feiert beim 2:0-Erfolg seinen zweiten Shut-out gegen den EHC München in dieser Saison.

Hamburg. Heimspiele gegen den EHC München entwickeln sich für die Hamburg Freezers zu Geduldspartien. Nachdem das erste Aufeinandertreffen beider Klubs in Hamburg am 20. November 1:0 geendet hatte, konnte die Mannschaft von Cheftrainer Benoît Laporte ihre Torquote gestern Abend immerhin um 100 Prozent steigern. Das 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) vor 8127 Fans in der O2 World war der zweite Shut-out in der laufenden Saison in der Deutschen Eishockey-Liga für Torhüter John Curry. Auswärts läuft der Hase anders.

Am 16. Dezember hatten die Freezers in München eine herbe 1:6-Abfuhr kassiert. Schwierigkeiten, seine Mannschaft für die ungeliebte Dienstagabend-Partie zu motivieren, hatte der Trainer deshalb keine. Laporte hatte gefordert, dass sein Team den Schwung vom letzten Drittel des Spiels gegen die Straubing Tigers, das am vergangenen Freitag 6:1 gewonnen worden war, mitnehmen solle. Aggressives Forechecking als Schlüssel zum Sieg - doch die Hamburger hatten Probleme, das Schlüsselloch zu finden. Erst ein Geistesblitz von Spielmacher Rob Collins, der den an der Nase operierten Publikumsliebling David Wolf in der deutschen Paradereihe zwischen Garrett Festerling und Jerome Flaake vertrat, sorgte für den Höhepunkt eines über weite Strecken ereignisarmen Auftaktdrittels. Als Marius Möchel die erste Strafzeit für Hamburg absaß, schnappte sich Collins an der Mittellinie den Puck und leitete einen blitzartigen Konter ein. Nach einer feinen Körpertäuschung und einem noch hübscheren Querpass von Collins stand Thomas Oppenheimer fünf Meter zentral vorm Tor frei und hatte keine Mühe, den früheren Freezers-Torhüter Jochen Reimer im Kasten der Gäste zu überwinden. Es war bereits das achte Saisontor des gebürtigen Bayern, der seit Wochen in bestechender Form aufspielt. "Und so spielt man Unterzahl", schallte es aus der gut gefüllten Fankurve.

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Dass im zweiten Drittel keine Tore fielen, grenzte an ein Wunder angesichts des Festivals der Unzulänglichkeiten, das beide Teams ablieferten. Torchancen gab es auf beiden Seiten zuhauf, herausgespielt waren die wenigsten. Mal spielte Freezers-Verteidiger Patrick Köppchen Münchens Ulrich Maurer den Puck völlig unbedrängt in die Schussbahn, dann fiel Münchens Johan Ejdepalm beim Versuch, in der Rückwärtsbewegung einen Pass zu verarbeiten, plump auf den Hintern. Doch weil auch die Angreifer sich dem Niveau-Limbo nicht verweigern wollten, blieben alle Fehler ohne Konsequenz. Die besten Freezers-Chancen vergaben Oppenheimer, der kurz nach Drittelbeginn am Pfosten scheiterte, und Brooks, der kurz darauf einen gelupften Pass von Kapitän Christoph Schubert am langen Pfosten verpasste. "In dieser Phase haben wir wieder unsere komischen sieben, acht Minuten gehabt, in denen wir zu viele Pucks herschenken. Das darf uns eigentlich nicht passieren", sagte Schubert.

Zum Schlussabschnitt kehrte Verteidiger Daniel Nielsen wegen Adduktorenproblemen nicht aufs Eis zurück. Es spielte keine große Rolle, weil die Münchner alle Einladungen, ins von Curry gewohnt solide gehütete Freezers-Tor zu treffen, ausschlugen. So war es Serge Aubin vorbehalten, fünf Minuten vor Spielende für die Entscheidung zu sorgen. Eine schöne Vorarbeit von Neuzugang Ryan Stone, der ansonsten erneut blass blieb, schob er zentral freistehend zum 2:0 ein. Nachdem die Münchner auf zehn Punkte distanziert wurden, können die Hamburger am Freitag entspannt zum nächsten Verfolger Wolfsburg reisen.

Tore: 1:0 (7:53) Oppenheimer (Collins, Schubert) 4-5, 2:0 (54:38) Aubin (Stone). Strafminuten: 4/4. Schiedsrichter : Klau (Sümmer n). Zuschauer: 8127.