Frankfurt/Hamburg. Managerin Sabine Kehm spricht über die Informationspolitik zum Gesundheitszustand der verunglückten Formel-1-Legende.

Moderator Frank Buschmann kündigte sie als eine Frau an, die "einen Riesen Job in nicht immer einfachen Situationen" gemacht habe. Und als Sabine Kehm am Dienstag wieder einmal zum Gesundheitszustand ihres berühmten Klienten befragt wurde, bestätigte Michael Schumachers Managerin diesen Eindruck.

"Wir wissen ja alle, wie die Situation ist", hob Kehm in der Runde an, die in Frankfurt eigentlich über das anstehende Benefiz-Fußballspiel der Initiatoren Dirk Nowitzki und Sebastian Vettel am 27. Juli (19 Uhr) in der Mainzer Opel Arena sprechen sollte. Um die Privatsphäre zu schützen, solle auch weiterhin über den Zustand des Trauma-Patienten Schumacher geschwiegen werden.

"Es ist der einzige Weg, es so zu machen, aber es geht eben nicht anders", sagte Kehm, die dann aber doch noch ein paar Zugeständnisse machte und erklärte: "Michael soll ja nicht verschwinden, aber momentan ist die private Situation einfach so schwierig, dass es privat keine Einblicke geben kann." Und: "Ich bin mir sicher: Wenn Michael könnte, dann würde er heute hier sitzen."

Schumacher kickte selbst regelmäßig

Ende 2013 war Formel-1-Rekordweltmeister Schumacher in den französischen Alpen auf Skiern schwer verunglückt. Nach mehrmonatigem Koma befindet sich der heute 47-Jährige in der Rehabilitation. Seitdem wurde nur noch wenig öffentlich preisgegeben, als eine der wenigen Informationsquellen bleibt den Fans die zwischenzeitlich wieder reaktivierte Homepage des beliebten Rennfahrers.

Nun rückt "Schumi" zumindest durch das Fußballspiel "Champions of Charity" wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Mit dem Kick soll eine 1992 begründete Tradition fortgeführt werden, die Schumacher einst selbst durch seine Teilnahme an Spielen vor Formel-1-Rennen am Hockenheimring mitbeförderte.

"Uns kam der Gedanke, es noch einmal aufleben zu lassen zu Ehren von Michael", sagte Nowitzki nun. Der Basketball-Star war früher selbst wiederholt von Schumacher zu den Spielen der Rennfahrer-Truppe "Nazionale Piloti" eingeladen worden. "Ich hatte immer Riesen Spaß gehabt", so Nowitzki.

"Man steht vor einem großen schwarzen Loch"

Auch Schumacher sei auf dem grünen Rasen stets aufgeblüht, erinnert sich Kehm: "Er hat es wirklich immer super gerne gemacht." Daher sei sie auch froh über die Wiederbelebung des Events zu Ehren des ehemaligen Formel-1-Piloten. "Dirk ist auf uns zugekommen mit der Idee, die ich wirklich sehr schön fand", sagte Kehm, "es ist schön, weil wir den Fans etwas zurückgeben können für das, was sie uns und Michael geben."

Zusammen mit Schumachers Familie darf die Managerin auch über die Verwendung eines Teils der Einnahmen bestimmen. Diese sollen dem "Bundesverband Schädel-Hirn-Patienten in Not" zu Gute kommen - aus einfachem Grund: "Der Verband wirkt deutschlandweit und kümmert sich sehr um die Angehörigen."

Diese hätten schließlich ebenso Hilfe nötig wie die eigentlichen Patienten, bemerkt Kehm. "Ich habe es leider selbst mitbekommen: Man steht da vor einem großen schwarzen Loch und weiß gar nicht, was man machen soll am Anfang." Nowitzkis Anteil an den Erlösen geht an die Initiative "BasKIDball".