Seit seinem Ski-Unfall war Michael Schumacher nicht mehr zu sehen. Die Frage „Wie geht es ihm?“ mag seine Managerin nicht beantworten.

Wie geht es Michael Schumacher? Diese Frage beschäftigt viele Fans des einstigen Formel-1-Fahrers, seitdem der sich Ende Dezember 2013 bei einem Ski-Unfall schwer am Kopf verletzte. Mehr als zwei Jahre sind seitdem vergangen, und je weniger Angehörige und Vertraute Schumachers über dessen Zustand verraten wollen, desto heftiger wird in den Boulevardmedien spekuliert.

In einem ausführlichen Artikel widmet sich die Süddeutsche Zeitung an diesem Wochenende der Frau, die zur Frage „Wie geht es ihm?“ in all den Monaten nach dem Unfall schwieg und sie auch diesmal nicht beantworten mag: Sabine Kehm. Die Managerin des früheren Ausnahmesportlers sagt in dem Bericht, sie sei mitunter „erschlagen“ von der Anteilnahme. Sie finde es okay, wenn die Leute nach dem Zustand Schumachers fragten. Sie sehe momentan „aber keine Alternative“ zum Schweigen.

Sabine Kehm (Managerin und persönliche Beraterin von Michael Schumacher) in der ARD-Talkshow GÜNTHER JAUCH am 13.04.2014 in Berlin Thema der Sendung: Wie geht es Michael Schumacher? Ð Prominente und die Grenzen der BerichterstattungSabine Manager and personal Consultant from Michael Schumacher in the ARD Talk show Günther Jauch at 13 04 2014 in Berlin Theme the Consignment like is it Michael Schumacher Celebrities and the Borders the Reporting
Sabine Kehm (Managerin und persönliche Beraterin von Michael Schumacher) in der ARD-Talkshow GÜNTHER JAUCH am 13.04.2014 in Berlin Thema der Sendung: Wie geht es Michael Schumacher? Ð Prominente und die Grenzen der BerichterstattungSabine Manager and personal Consultant from Michael Schumacher in the ARD Talk show Günther Jauch at 13 04 2014 in Berlin Theme the Consignment like is it Michael Schumacher Celebrities and the Borders the Reporting © imago/Müller-Stauffenberg | imago stock&people

Die Interpretation der Interpretation

Wie es ihm geht? „Man kann diese Frage nicht in ein paar Sätzen beantworten“, wird Kehm zitiert. „Jedes Wort würde zu Interpretationen der Worte und Interpretationen der Interpretationen führen“, heißt es weiter.

Schumachers Familie ist seit dem Unfall darum bemüht, ihre Privatsphäre zu wahren. Die Journalisten, die wochenlang vor dem Krankenhaus im französischen Grenoble ausharrten, habe sie als „aggressiv und hysterisch“ empfunden, sagte Kehm am Samstag bei einer Tagung in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Einer habe sich als Priester ausgegeben, ein anderer als Schumachers Vater, um Zutritt zum Krankenzimmer zu bekommen.

Im Dezember 2013 verunglückte Michael Schumacher beim Skifahren.
Im Dezember 2013 verunglückte Michael Schumacher beim Skifahren. © REUTERS | © Alessandro Bianchi / Reuters

Eine dreistellige Zahl an Klagen

Es sei schon immer ihre große Aufgabe gewesen, das Privatleben der Schumacher-Familie zu schützen, sagte Kehm. Schumacher habe strikt den privaten und den öffentlichen Bereich getrennt. Schumachers Genesungsprozess jedenfalls sei ein „absolut intimer Bereich“, der nicht in die Öffentlichkeit gehöre. Wenn sich Medien daran nicht halten, dann werde gegen sie geklagt, betonte Kehm.

Die Zahl der Klagen seit Dezember 2013 liegt dem SZ-Bericht zufolge im dreistelligen Bereich Wie viele Klagen zurzeit genau laufen, kann selbst Schumachers Medienanwalt Felix Damm demnach nicht beziffern. „Es sind zu viele“, sagt er. (shu/mit epd)

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