Im ersten Training von Hockenheim landete Button vor Teamkollege Hamilton und Alonso. Verfolgen Sie das zweite freie Training hier im Liveticker.

Hockenheim. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher war zum Auftakt des Großen Preises von Deutschland als Vierter bester Deutscher. Der Mercedes-Pilot aus Kerpen benötigte am Freitag im ersten Training zum zehnten Lauf der Formel-1-WM auf dem Hockenheimring 1:17,382 Minuten. Jenson Button fuhr auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs in 1:16,595 Minuten die Bestzeit. Der Brite lag damit 0,498 Minuten vor seinem Landsmann und McLaren-Teamkollegen Lewis Hamilton. WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Spanien) kam im Ferrari auf Rang drei.

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Der zweifache Weltmeister Sebastian Vettel landete als Zwölfter nur im Mittelfeld. Der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim war 1,744 Sekunden langsamer als Button. Nico Hülkenberg (Emmerich) überraschte im Force-India mit Platz sechs in 1:17,599 Minuten. Direkt dahinter folgte Nico Rosberg (Wiesbaden) im zweiten Silberpfeil. Timo Glock (Wersau) wurde im Marussia 22.

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Vor dem zehnten Saisonlauf an diesem Sonntag (Start: 14.00 Uhr) liegt der Spanier Alonso mit 129 Punkten an der WM-Spitze. Red-Bull-Rivale Mark Webber (116) ist mit 13 Zählern Rückstand Gesamtzweiter. Der Australier belegte im ersten Training den 20. Rang. Titelverteidiger Vettel (100) folgt auf dem dritten WM-Platz.

Im Blickpunkt bei ihrem Heimspiel stehen vor allem Doppelweltmeister Sebastian Vettel und Rekordweltmeister Michael Schumacher. Bei der Pressekonferenz steckten die beiden immer wieder die Köpfe zusammen, lachten und wirkten drei Tage vor dem Großen Preis von Deutschland gelöst wie immer, wenn sie bei einer PK nebeneinandersitzen. Nach außen hin keine Spur von Erfolgsdruck vor dem Heimrennen: „Es wäre natürlich unglaublich, hier zu gewinnen. Und das werden wir versuchen“, sagte Vettel am Donnerstag.

Der Weltmeister, in der WM-Wertung Dritter hinter dem Führenden Fernando Alonso und seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber, konnte allerdings im Juli noch nie ein Rennen gewinnen. Und in Deutschland in bislang vier Versuchen auch noch nicht. Für Vettel aber kein Problem: „Ich glaube nicht an einen schlechten Monat Juli oder so etwas.“ Optimistisch ist aber auch Michael Schumacher nach seinem siebten Platz in Silverstone. „Das schwerste Rennen haben wir hinter uns. Ich bin deutlich optimistischer“, sagte der 43-Jährige und genoss die Aufwärmrunde der besonderen Art mit Vettel und den anderen deutschen Piloten Nico Rosberg, Timo Glock und Nico Hülkenberg sichtlich.

Begonnen hatte das Warm-Up für Hülkenberg auf der Geschäftsstelle. Der Force-India-Pilot saß eine halbe Stunde lang am Ticketschalter an der Haupttribüne und versuchte lautstark, Karten für den Grand Prix an den Mann zu bringen. „Die brauchen Unterstützung, außerdem habe ich gerne Kontakt zu den Fans“, sagte Hülkenberg, der schließlich aber in erster Linie abgeholte Eintrittskarten signierte.

Wie der Veranstalter auf dapd-Anfrage mitteilte, seien bislang knapp 56.000 Karten abgesetzt worden. Man hoffe nun, an den Tageskassen zumindest an der 60.000-Tickets-Grenze zu kratzen. 2010 hatten 62.000 Zuschauer das Rennen verfolgt.

Auch wenn auf dem Hockenheimring gefahren wird, stand der einstige Konkurrent im Mittelpunkt. Nach der angekündigten Insolvenz des Nürburgrings hoffen die deutschen Piloten auf eine schnelle Rettung des Eifelkurses. „Es gibt dort sehr viel Geschichte. Wir hoffen, dass schnell Lösungen gefunden werden und wir sobald wie möglich dorthin zurückkehren“, sagte Schumacher. Für die Rettung sorgt möglicherweise der Formel-1-Boss persönlich. Promoter Bernie Ecclestone sagte im dapd-Interview, dass er Deutschland im Rennkalender halten wolle und alles tun werde, um auch das Rennen auf dem Nürburgring zu retten. Möglich sei auch, dass der Hockenheimring in Zukunft jedes Jahr den Grand Prix austrägt.

Vettel drückt die Daumen: „Natürlich hoffen wir, dass sich der Ring schnell erholt. Es ist einer der traditionsreichsten Kurse, die wir im Rennkalender haben. Es wäre ein sehr großer Verlust.“ Und auch für Glock wäre es „eine Schande. Ich hoffe nicht, dass das passiert. Ich habe großartige Erinnerungen an den Nürburgring und ich hoffe, dass die Probleme gelöst werden“, sagte der Marussia-Pilot.

Mit Material von dapd