Auch in Singapur war der Deutsche der Dominator. Nun liegt er schier uneinholbar in Führung. Die Fahrt bescherte RTL eine Top-Quote.

Singapur. Die erneute Triumph-Fahrt von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat RTL eine weitere herausragende Quote beschert. 43,1 Prozent der Zuschauer sahen am Sonntag Vettels Sieg in Singapur, mit dem er seinen zweiten WM-Titel nahezu perfekt machte. Bei der Zieldurchfahrt erreichte RTL den Spitzenwert von 6,58 Millionen Zuschauern, im Durchschnitt waren es 5,99 Millionen.

Nach dem fast feststehenden erneuten Titel verneigen sich die internationalen Medien vor Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel. „Er ist ein Monster, eine Maschine, die Rekorde aufstellt. Er verdient diesen WM-Titel - und wer weiß, wie viele andere noch“, schrieb Repubblica aus Italien. Und die Gazzetta dello Sport konstatierte: „Red Bull wird ihm zu Ehren ein Monument errichten müssen.“ Der Mirror aus Großbritannien meinte: „Vettel fährt wie eine Dampfwalze durch die WM.“

Sebastian Vettel ist der neue König der Nacht, auf eine Weltmeister-Feier bis zum Morgengrauen muss er aber noch mindestens zwei Wochen warten. Beim ersten Singapur-Sieg des in einer eigenen Liga fahrenden Heppenheimers kam der Brite Jenson Button auf Rang zwei und spielte beim spektakulären Nachtrennen damit den Party-Schreck. Dadurch fehlt Vettel nämlich noch genau ein Punkt zur erfolgreichen Titelverteidigung. Den dürfte er jetzt allerdings am 9. Oktober ausgerechnet auf seiner Lieblingsstrecke in Suzuka holen, wo er in den letzten beiden Jahren jeweils gewonen hatte.

Reichen würde dem 24-Jährigen dafür in Japan bereits der zehnte Platz. Sollte Button, der als einziger Fahrer noch eine rechnerische Chance hat, dort nicht gewinnen, wäre die WM ohnehin zu Gunsten von Vettel entschieden und der 24-Jährige der jüngste zweimalige Weltmeister in der Geschichte der Formel 1.

Vettels australischer Teamkollege Mark Webber, Vorjahressieger Fernando Alonso aus Spanien im Ferrari und Buttons Landsmann und McLaren-Kollege Lewis Hamilton, die auf dem Stadtkurs die Plätze drei, vier und fünf belegten, sind dagegen jetzt auch rechnerisch aus dem Titelrennen.

Im Schatten von Vettels neuntem Saisonsieg und Nummer 19 in seiner Karriere holten noch zwei weitere deutsche Piloten WM-Punkte. Nico Rosberg belegte im Mercedes-Silberpfeil Rang sieben, direkt hinter ihm landete Adrian Sutil im Force-India-Mercedes.

Rekordweltmeister Michael Schumacher schied in der 29. Runde durch einen spektakulären Unfall aus, blieb dabei aber unverletzt. „Das war sicher nicht ohne, aber mir geht es so weit gut“, sagte der Mercedes-Pilot, der mit dem Sauber des Mexikaners Sergio Perez kollidiert und danach frontal gegen die Streckenbegrenzung geprallt: „Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass er da schon vom Gas geht, und dafür war ich dann einfach zu nahe dran.“ Timo Glock hatte seinen Virgin-Cosworth schon vorher mit einem Defekt abstellen müssen.

Beim Start hatte der mit glitzerndem Helm fahrende Vettel seine elfte Pole Position des Jahres souverän ausgenutzt und war als Erster in die erste Kurve eingebogen. Webber dagegen zum wiederholten Mal kam schlecht weg und verlor zwei Plätze an Button und Alonso. Hinter Webber wurde Hamilton aufgehalten und fiel bis auf Rang sieben hinter Rosberg zurück. Schumacher blieb zunächst Achter, überholte aber in der zweiten Runde Hamilton.

An der Spitze flog Vettel der Konkurrenz davon. 2,5 Sekunden betrug sein Vorsprung schon nach der ersten Runde, 3,5 nach der zweiten, fast zehn Sekunden nach acht Runden. Für Bewegung im Feld sorgte Hamilton, der in Runde vier erst Schumacher, eine Runde später auch Rosberg überholte, der schon in Runde neun als erster Fahrer zum ersten Reifenwechsel an die Box fuhr. Alonso, der gerade Rang drei an Webber verloren hatte, und Schumacher folgten einen Umlauf später.

In Runde 11 kamen Massa und Hamilton im Parallelflug an die Box, der Ferrari-Pilot blieb aber nach dem Reifenwechsel vorne. In der folgenden Runde attackierte ihn Hamilton, schlitzte ihm aber mit dem Frontflügel den rechten Hinterreifen auf. Während Massa mit dem Plattfuß langsam die Box ansteuerte, blieb Hamilton eine Runde länger draußen, holte sich dann aber neue Reifen und einen neuen Frontflügel. Eine Durchfahrtstrafe für den Crash warf den Briten dann aber weit zurück.

An der Spitze hatte sich Vettels Vorsprung vor Button auf rund zehn Sekunden eingependelt, beide gingen in Runde 14 zum Reifenwechsel an die Box. Webber hatte unterdessen durch seinen Stopp seinen Platz wieder an Alonso verloren. Mit den neuen Reifen erhöhte Vettel wieder das Tempo und vergrößerte seinen Vorsprung auf Button kontinuierlich auf mehr als 20 Sekunden.

Ausgerechnet Vettels Freund Schumacher machte den dann aber zunichte. Wegen des Unfalls des Kerpeners musste das Safety-Car ausrücken. Vettel, Button und auch Webber nutzten das zum Reifenwechsel.

Als das Rennen in Runde 34 wieder freigegeben wurde, hatte Vettel allerdings drei überrundete Fahrzeuge zwischen sich und Button. Das nutzte er, um sich gleich in der ersten freien Runde wieder 8,9 Sekunden Vorsprung herauszufahren. Webber schaffte es dagegen, Alonso zu überholen und Rang drei zu übernehmen. Hamilton startete von Rang acht eine Aufholjagd und passierte zunächst Sutil und Rosberg, dann di Resta, hatte aber eine größere Lücke zu Alonso.

Die letzten Reifenwechsel änderten die Reihenfolge der ersten Vier nicht mehr, Hamilton wurde dagegen durch seinen insgesamt fünften Besuch in der Boxengasse wieder auf Rang acht zurückgeworfen. Danach überholte er aber den Dreierpack Sutil, Rosberg, di Resta noch einmal.

Formel-1-WM: Was wäre, wenn...

Sebastian Vettel steht unmittelbar vor der erfolgreichen Titelverteidigung in der Formel 1. Nach seinem Sieg in Singapur ist dem Red-Bull-Piloten seine zweite WM-Krone nur noch theoretisch zu nehmen. Beim nächsten, dem fünftletzten Rennen in Japan am 9. Oktober, kann Vettel (309 Punkte) die letzten Zweifel beseitigen.

SEBASTIAN VETTEL (309 Punkte - 9 Saisonsiege) wird Formel-1-Weltmeister, wenn:

- er Zehnter wird (310), dann wäre Button selbst bei einem Sieg (210) chancenlos, weil er nicht mehr auf Vettels Anzahl von Siegen kommen könnte

- Jenson Button das Rennen unabhängig von Vettels Platzierung nicht gewinnt

(sid/abendblatt.de)

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