Michael Schumachers Auslaufrunde wird geradewegs vor den Fernseher führen, Sebastian Vettel ist “richtig geil auf die WM“.

Montreal. Neben dem Großen Preis von Kanada (Sonntag, 18.00 Uhr MESZ/live bei RTL und Sky) steht für die Formel-1-Stars ab sofort auch die Fußball-WM in Südafrika ganz hoch im Kurs.

„Die Vorfreude ist groß, wir sind voller Erwartung, dass es endlich losgeht, und drücken unseren Jungs kräftig die Daumen“, sagte Rekordweltmeister Schumacher mit Blick auf das erste Spiel der deutschen Mannschaft am Sonntag gegen Australien. Da der Anpfiff nicht mal eine Stunde nach Ende des Rennens in Montreal stattfindet, setzt Fußball-Fan Schumacher ausnahmsweise andere Prioritäten. „Das wird ein nebensächliches Briefing werden“, kündigte er hinsichtlich der sonst üblichen Nachbesprechung mit seinen Ingenieuren an.

Der deutschen Elf traut Schumacher auch ohne den verletzten Kapitän Michael Ballack einiges zu. „Nachdem die Vorbereitung doch sehr positiv gelaufen ist, hoffe ich, dass der Start bei der WM auch gut läuft. Wir haben ja eine recht junge Mannschaft, und wenn die Selbstbewusstsein tanken kann, dann kann sie eine Überraschung schaffen, vielleicht ähnlich wie unsere Eishockey-Jungs“, sagte Schumacher: „Dann gibt es keinen Grund, warum man nicht auch den Titel gewinnen kann.“

Red-Bull-Pilot Vettel geht erst einmal von einem Auftaktsieg gegen die „Aussies“ aus. „Deutschland gewinnt, ganz klar. Australien ist der schwächste Gruppengegner. Also sollten wir da auch gewinnen“, sagte Vettel, während sein australischer Teamkollege Webber logischerweise zumindest auf ein Unentschieden hofft. „Mark ist anderer Ansicht, aber wir waren in letzter Zeit ja bei einigen Dingen anderer Ansicht“, sagte Vettel in Anspielung auf den teaminternen Crash in Istanbul.

Der Heppenheimer will jedenfalls möglichst das komplette WM-Programm live am Fernseher erleben. „Wenn ich die Möglichkeit habe, will ich alles anschauen. Ich meine: alles. Auch die Spiele Ghana gegen was-weiß-ich-wen“, sagte der 22-Jährige der Münchner tz.

Während Schumachers Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg der deutschen Mannschaft vor deren Abflug nach Südafrika sogar noch einen persönlichen Besuch im Trainingslager in Südtirol abgestattet hatte, lassen sich sogar selbsternannte „Nicht-Fußball-Spezialisten“ wie Adrian Sutil mitreißen, der der deutschen Mannschaft viel zutraut: „Das Viertel- oder Halbfinale sollten sie schon erreichen.“

Sutil wird vom Auftaktspiel gegen Australien allerdings ebenso wie Nico Hülkenberg und Timo Glock nicht viel mitbekommen, weil für alle schon am Sonntag der Heimflug ansteht. „Ich bin nicht der Riesen-Fan, der jedes Bundesiga-Spiel verfolgt, aber bei einer WM bin ich schon heiß“, sagte Glock.

Nicht nur die deutschen Fahrer sind im Fußball-Fieber. Während die McLaren-Weltmeister Jenson Button und Lewis Hamilton England den ersten WM-Triumph seit 1966 zutrauen, hofft Ferrari-Pilot Felipe Massa, dass Brasilien „um den Titel kämpfen kann“, schätzt aber auch England, Argentinien und vor allem Spanien hoch ein.

Großer Fan des Europameisters ist natürlich Massas Teamkollege Fernando Alonso, der nach dem Titelgewinn der Spanier vor zwei Jahren gegen Deutschland selbst in der Kabine war. „Spanien spielt besser als jedes andere Team“, sagte Alonso, der gerne zur Mannschaft um Torjäger David Villa gehören würde - am liebsten als Torwart: „Das ist die einfachste Position. Bis zu unserem Torwart kommt nämlich niemand.“