Hamburg. Ex-Trainer Berkan Algan entführt vor 1519 Fans mit dem ETSV Hamburg beim 2:0 drei Punkte. Noch ein Zähler Vorsprung auf Dassendorf.

Algan trifft alte Liebe ins Herz. Vor der starken Kulisse von 1519 Fans patzte Altona 93 zu Hause beim 0:2 gegen den ETSV Hamburg. Ausgerechnet gegen das Team von Ex-Trainer Berkan Algan, der vom AFC seinerzeit im Streit geschieden war. „Die Partie war ein Abnutzungskampf auf tiefem Boden. Wir sind spielerisch nicht oft genug durchgekommen, haben kein Feuerwerk abgebrannt“, sagte Altonas Co-Trainer Marcello Meyer. Aber er verwies auch auf den Zähler Vorsprung, den Altona noch besitzt. „Wir müssen unsere Spiele gewinnen. Dann kann uns egal sein, was Dassendorf macht. Wir haben uns bisher nicht an Dassendorf orientiert und tun dies weiterhin nicht“, so Meyer.

Altonas Ex-Trainer Berkan Algan ohne Präferenz im Titelkampf

Eine Präferenz im Titelkampf wollte sich der siegreiche Algan übrigens nicht entlocken lassen. „Altona ist ein unfassbar sympathischer Verein. Es war für mich emotional sehr schön, wieder hier zu sein. Klar freue ich mich, wenn sie Meister werden. Aber ich werde aus Respekt vor dem laufenden Wettbewerb weder Altona noch Dassendorf besonders die Daumen drücken. Ich beschäftige mich mit meiner Mannschaft“, sagte Algan.

Dassendorf macht Druck auf Altona. „Jetzt sind wir zurück im Rennen“, freute sich Dassendorfs Trainer Thomas Seeliger nach dem 2:0-Erfolg beim HEBC. Sein Team hatte die Vorlage von Altona 93, das am Vortag 0:2 daheim gegen den ETSV Hamburg verlor, gut ausgenutzt und den Abstand an der Tabellenspitze der Oberliga Hamburg auf drei Zähler verkürzt.

TuS Daassendorf beklagt drei verletzte Spieler in Halbzeit eins

Und dies unter ungewöhnlichen Umständen. Nach dem frühen Führungstreffer durch Martin Harnik (3.) verletzten sich die Spieler bei der TuS fast reihenweise. Nach 14 Minuten musste Jordan Brown runter, Mattia Maggio kam für ihn. in der 26. Minute erwischte es Dassendorfs Lennard Sowah nach einem Laufduell mit dem HEBC-Akteur Tjroven Köhler. Oliver Doege ersetzte Sowah. Kurz vor dem Wechsel signalisierte dann Angreifer Kristof Kurczynski, dass es nicht mehr weitergehen kann.

Dassendorf spielte aber, um das letzte erlaubte Wechselfenster in der ersten Halbzeit nicht zu verschenken, in Unterzahl weiter bis zum Pausenpfiff. Zur zweiten Hälfte kam Eyke Kleine für Kurczynski. „Heute ist unsere eigentlich schon dünn besetzte Bank ganz schön beansprucht worden, aber es hat ja geklappt“, so Coach Seeliger.

TuS-Trainer Seeliger: „Haben auf Altonas Fehler gewartet

Ein Vorteil für die TuS: Magnus Hartwig holte sich beim HEBC wegen Meckerns in Hälfte zwei die Ampelkarte ab (65.), was Dassendorf sogleich in Überzahl routiniert zum 2:0 durch Mattia Maggio nutzte. „Wir haben immer darauf gehofft, dass Altona einen Fehler macht und wir dann da sind. Trotzdem haben wir noch einen Punkt Rückstand, müssen weiter unsere Spiele erst mal gewinnen“, so Seeliger. HEBC-Coach Özden Kocadal haderte: „Das Spiel war nicht so deutlich wie das Ergebnis. Wir haben aber gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind.“

Winters Elefanten-Jubel. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff des Stadt- und Stadionderbys im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion zwischen dem FC St. Pauli II (Untermieter und Gastgeber) und Eintracht Norderstedt (als Heimverein diesmal der Gast) bestand Verwechslungsgefahr. Nach dem 1:0 für die St. Paulianer freute sich der Torschütze mit dem von St.-Pauli-Profi Marcel Hartel bekannten ,Elefanten-Jubel‘.

Bennett Winter trifft für St. Pauli II nach über sechs Monaten

„Das war nicht geplant, kam einfach aus dem Bauch heraus. Marcel Hartel ist ein super Spieler mit einem super Torjubel, den wollte ich mal nachmachen“, sagte St. Paulis Torschütze Bennett Winter. Für den 19-Jährigen, der zuletzt mit einem Innenmeniskusriss im rechten Knie ausfiel, war es der erste Treffer seit über sechs Monaten. Am Ende siegte St. Pauli II verdient mit 2:0 – auch weil ein Ex-St.-Paulianer seine Leistung nicht krönen konnte. Ersin Zehir schoss eine Viertelstunde vor Schluss einen Foulelfmeter zum möglichen 1:1 über das Tor.

0:2 statt 4:1. „Kein Platz für Nettigkeiten.“ So überschrieb der SC Victoria seine Pressemitteilung vor dem Heimspiel gegen den Niendorfer TSV. Manager Michel Massing hatte einen klaren Sieg angekündigt. „Für mich war das 1:4 beim Niendorfer TSV im Hinspiel die schlechteste Saisonleistung. Die gilt es nun auszumerzen und mit einem 4:1-Sieg zumindest zu egalisieren. Ich bin mir sicher, mit unseren Fans im Rücken ist alles möglich“, sagte Massing.

Oberligist SC Victoria mit 327 Fans bei Fan-Aktion zufrieden

Sportlich gelang das Vorhaben nicht. Niendorf siegte mit 2:0. Grund zur Freude hatte Massing trotzdem. Victoria hatte das Spiel an einen Sponsor verkauft (Labor Dr. Heidrich & Kollegen) und gewährte allen Fans freien Eintritt. „Es sind 327 Fans gekommen, womit wir in Anbetracht des parallel stattfindenden Derbys zwischen dem ETV und dem FC Teutonia 05 sehr zufrieden sind“, so Massing nach der Partie.

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Keine Hoffnung für ETV. Auf Abschiedstour Richtung Oberliga Hamburg befindet sich Regionalligist Eimsbütteler TV. Gegen Teutonia 05 setzte es daheim ein 0:3. Zudem haben alle Regionalligisten für die neue Saison gemeldet, und Drittligist VfB Lübeck ist zehn Zähler vom rettenden Ufer entfernt. Somit ist Rang 16 in der Regionalliga Nord mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Abstiegsplatz. Der Rückstand des ETV auf Platz 15 beträgt elf Punkte. „Die Tabelle sieht jeder. Wir sind Realisten. Unser Ziel bleibt, das Maximale aus der Saison rauszuholen. Und da war das 0:3 gegen Teutonia eines unserer besseren Spiele in den letzten Wochen“, sagte Abwehrspieler Jasper Hölscher.