Hamburg. Präsident und Sportchef Mazzagatti verkündet Kurswechsel: „Wollen bodenständiger auftreten“. Was wird aus dem Ziel Drittliga-Aufstieg?

Lange wurde spekuliert, ob der Hamburger Regionalligist FC Teutonia 05 angesichts einer fehlenden Drittliga-Perspektive freiwillig in die Oberliga Hamburg absteigt. Nun steht fest: Der Club aus Ottensen meldet erneut für die Regionalliga Nord. „Wir freuen uns, dass wir im Sommer in unsere fünfte Regionalliga-Saison in Folge gehen“, ließ der Verein in einer Pressemitteilung verlauten. Diese Entscheidung markiert das Ende einer wochenlangen Hängepartie, in der Teutonias Präsident und Sportlicher Leiter Liborio Mazzagatti (50) die Frage einer Meldung für die Regionalliga Nord offengelassen hatte.

Teutonias Projekt 3. Liga stand auf der Kippe

Nach Abendblatt-Informationen stand das Projekt des Clubs, sich weiterhin als Nummer drei in Hamburg zu etablieren und in die 3. Liga aufzusteigen, zuletzt auf der Kippe. Schließlich wünschen sich die Investoren des Clubs eine Perspektive für die 3. Liga in Form einer geeigneten Spielstätte, die jedoch nicht in Sicht ist. „Wir sind weiterhin in Gesprächen mit der Stadt Hamburg. Wir vertrauen darauf, für die Frage der Spielstätte eine Lösung zu finden und geben unseren Traum von der Dritten Liga nicht auf“, sagte Mazzagatti dem Abendblatt.

Allerdings solle der Regionalligist aus seiner Sicht künftig bezüglich seiner Ligamannschaft in der Öffentlichkeit anders auftreten. „Es wird nun im April eine weitere Analyse folgen, wie wir unsere Ausrichtung verändern werden. Was ich aus meiner Sicht schon einmal sagen kann, ist, dass wir ein Stück weit auf den Boden zurückkommen müssen. Wir sollten wieder ein Viertligist zum Anfassen sein. Es geht nicht nur um Ehrgeiz, sondern auch um Spaß und Lockerheit. Wir sollten uns an unsere Teutonia-Tugenden erinnern und stärker zu unseren Wurzeln zurückfinden“, erklärte Mazzagatti.

Teutonia will Trainer mit „Hamburger Bezug“

Deshalb trete er für die kommende Spielzeit für einen Trainer ein, „der unbedingt einen Hamburger Bezug haben soll“. Dies schließe allerdings den in Mainz geborenen aktuellen Chefcoach Immanuel Höhn (32) nicht aus. „Immanuel ist sicher eine Option für uns. Er ist ja schon fast neun Monate bei uns macht einen guten Job“, so Mazzagatti.

Auch sei der Aufstieg in die 3. Liga für die kommende Spielzeit kein unbedingtes Ziel. „Wir sollten uns konsolidieren und erst einmal kleinere Brötchen backen, ohne unser Aufstiegsziel aus den Augen zu verlieren. Unser erstes Ziel sollte aber ehrlicher und attraktiver Fußball sein“, sagte Mazzagatti.

Mazzagatti steht zu seiner Selbstkritik

Seine Selbstkritik wiederholte er erneut („Ich habe Fehler gemacht und würde heute sicher die eine oder andere Entscheidung ganz anders treffen.“), allerdings sei „bei drei Einzügen ins Pokalfinale hintereinander und den Platzierungen in der ersten Tabellenhälfte der Regionalliga Nord ja auch nicht alles schlecht gewesen“.

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Ob Mazzagatti die von ihm befürwortete strukturelle Neuausrichtung eines bodenständigeren FC Teutonia 05 im Bereich der Ligamannschaft in seinen jetzigen Funktionen zu wesentlichen Teilen umsetzt, ist weiterhin offen. Er gehe zwar von einem Verbleib aus, sicher sei dies jedoch nicht. Möglich sei auch eine neue Aufgabenverteilung. „Bis Ende des Monats April wollen wir weitere Ergebnisse unserer Analyse bekanntgeben“, erklärte Mazzagatti.