Würzburg. Wilhelmsburger Basketballer verlieren bei den Würzburg Baskets mit 76:96. King wirft 20 Punkte. Was Center Wohlfarth-Bottermann ärgerte.

Eine Woche vor ihrem „Jubiläumsspiel“ gegen den FC Bayern München in der Barclays Arena konnten die Veolia Towers keine weitere Werbung in eigener Sache machen. Bei inzwischen 11.400 verkauften Eintrittskarten für die Begegnung am kommenden Sonntag mag das auch nicht unbedingt erforderlich gewesen sein, ärgerlich war die Höhe der 76:96 (15:21, 23:26, 19:18, 19:31)-Niederlage in der Basketball-Bundesliga beim Tabellenvierten Würzburg Baskets dennoch. Zu inkonstant präsentierten sich die Towers, starke Phasen wechselten zu häufig mit schwachen. Topscorer der Wilhelmsburger: Vincent King mit 20 Punkten. Als Tabellenneunter bleiben die Towers auf Play-in-Kurs (Plätze sieben bis zehn).

Acht Ausländer hatte Towers-Cheftrainer Benka Barloschky nach Franken mitgenommen, am Vorabend hatte sich auch US-Center Camron Reece nach dem 72:70-Erfolg mit Kooperationspartner SC Rist Wedel in der 2. Bundesliga ProB in Herford zur Mannschaft gesellt. Er musste dann auf die Tribüne wie auch Co-Kapitän Seth Hinrichs, der bereits am vergangenen Sonntag in Braunschweig (81:70) nach der Geburt seines ersten Sohnes (nach drei Mädchen) zuschaute.

Hamburg Towers: Zwei Ausländer mussten auf die Tribüne

Weil der Einsatz der beiden Center Jonas Wohlfarth-Bottermann (Augenverletzung) und des Polen Aleksander Dziewa (muskuläre Probleme) sich erst am Spieltag positiv entschied, hatte sich Barloschky zu dieser Vorsichtsmaßnahme entschlossen. Und beide Big Men setzten gleich Akzente. Kontaktlinsenträger Wohlfarth-Bottermann, der mit einer Schutzbrille spielte, hatte sofort den Durchblick, erzielte die ersten zwei Punkte, nur ein weiterer sollte indes folgen. Dziewa war mit elf Punkten in der ersten Halbzeit der sicherste Werfer der Towers. In den zweiten 20 Minuten kamen allerdings nur zwei dazu.

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Im Hinspiel hatten die Hamburger am zweiten Spieltag nach einem Leistungseinbruch in der zweiten Hälfte mit 58:88 ihre bisher höchste Saisonniederlage in der Bundesliga kassiert, in Würzburg schienen sie im zweiten Viertel Revanche nehmen zu wollen. Nachdem King in der siebten Minuten die Towers mit einem Dreier zum 13:12 zum ersten Mal in Führung geworfen hatte, baute er diese nach zwischenzeitlichem Rückstand erneut mit einem Distanzwurf in der 15. Minute auf 32:27 aus. Nachdem kurze Zeit später Mark Hughes zwei Freiwürfe zum 34:30 verwandelte, war es aber mit der Hamburger Herrlichkeit vorbei. Würzburg zog mit einem 12:0-Lauf auf 42:34 davon.. Es sollte die frühe Entscheidung in diesem Spiel sein.

Hamburg Towers konnten in Hälfte zwei den Rückstand nicht verkürzen

„Die Würzburger haben große individuelle Klasse, sie stehen zu Recht in der Tabelle weit oben“, erklärte Towers-Co-Trainer Stefan Grassegger den 38:47-Halbzeitrückstand. Das galt besonders für Tospcorer Otis Livingston (30 Punkte), aber auch für Javon Bless, der in der Defense ganze Arbeit leistete und den Towers immer wieder den Weg zum Korb versperrte.

In der zweiten Halbzeit gelang es den Hamburger nie, den Rückstand mutmachend zu verkürzen. Im Gegenteil bauten die Würzburger ihre Führung in der 35. Minuten mit einem Dreier von Livingston auf 78:63 aus. Mit zwei Freiwürfen zum 91:74 nahm der 27 Jahre alte US-Amerikaner vor den Augen seines Vaters den Towers 90 Sekunden vor Schluss die letzte Hoffnung, wenn überhaupt noch welche bestand.

Center Wohlfarth-Bottermann ärgert die Höhe der Niederlage

„Die Niederlage ist am Ende zu hoch ausgefallen, das müssen wir uns ankreiden lassen“, meinte Wohlfarth-Bottermann, „die Würzburger haben unsere Schwächen konsequent genutzt. Wir kämpfen hier um unsere Play-off-Chance, waren lange im Spiel, haben dann ein paar Würfe nicht getroffen. Aber wir dürfen am Ende nicht so auseinanderbrechen, 20 Punkte sind zu viel."