Hamburg. Drei deutsche Beachteams haben gute Chancen auf die Olympia-Qualifikation. Alle trainieren in Hamburg. Wer die besten Chancen hat.

Die Olympia-Qualifikation der Beachvolleyballer geht mit dem Elite-16-Turnier in Doha (Katar) nicht nur von den Temperaturen in die heiße Phase. In den Hauptfeldern bei Frauen und Männern, die am heutigen Mittwochmorgen erstmals ans Netz gehen, stehen mit Louisa Lippmann (SCC Berlin)/Laura Ludwig (HSV) und Nils Ehlers/Clemens Wickler vom Eimsbütteler TV nur zwei deutsche Teams unter den 16 qualifizierten Duos. Lippmann/Ludwig hatten vom Veranstalter eine Wildcard erhalten.

Svenja Müller (Eimsbütteler TV) und Cinja Tillmann (TuSa Düsseldorf), die ebenfalls am Bundesstützpunkt am Alten Teichweg in Hamburg-Dulsberg trainieren, fehlen wegen im Wüsten-Emirat einer Schulterverletzung Müllers. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es aus dem Team.

Ehlers/Wickler gewannen in Doha ihr erstes Gruppenspiel gegen die Italiener Enrico Rossi/Daniele Lupo mit 2:1 (21:11, 17:21, 15:13)-Sätzen. Lippmann/Ludwig dagegen verloren zum Auftakt gegen die kanadischen Weltranglistenvierten Melissa Humana-Paredes/Brandie Wilkerson mit 0:2 (17:21, 17:21).

Beachvolleyball: Ehlers/Wickler sind Nummer fünf des Olympiarankings

Bis zum Qualifikationsschluss für Paris am 10. Juni stehen fünf Turniere der Top-Kategorie Elite 16 auf dem Programm, die mit dem höchsten Preisgeld (150.000 US-Dollar pro Geschlecht) und den meisten zu vergebenen Punkten. Stand heute dürften nach Berechnungen Raimund Wennings den Weltranglistensiebten Ehlers/Wickler, Nummer fünf des Qualifikationsrankings des Weltverbandes FIVB, und den Weltranglistenneunten Müller/Tillmann, auch Nummer neun in der Qualifikation, ihre Tickets für die Sommerspiele kaum noch zu nehmen sein. Ehlers/Wickler könnten es im Optimalfall bereits in Doha lösen. Wenning (Fellbach) ist Projektleiter Scouting/Spielanalyse des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV).

17 Teams können sich bei Frauen und Männern über das Olympiaranking zu den Sommerspielen schlagen, maximal zwei pro Nation, die restlichen sieben Plätze werden anderweitig vergeben. Die Franzosen werden als ausrichtende Nation mit mindestens einem Team pro Geschlecht beim olympischen Beachvolleyballturnier vertreten sein.

Beachvolleyball: Olympia-Qualifikationsturnier im Mai in Hamburg

Karla Borger/Sandra Ittlinger (TuSa Düsseldorf), die ihre Meldung für Doha zurückzogen, weil sie in die Qualifikation fürs Hauptfeld gemusst hätten, haben als 20. des Olympiarankings weiter gute Chancen, ebenso Lippmann/Ludwig als 24., die erst neun von maximal zwölf Turnieren gespielt haben, die am Ende in die Wertung eingehen. "Halten Louisa und Laura ihren bisherigen Schnitt von 553 Punkten pro Turnier, sollten wir in Paris mit zwei Frauenteams dabei sein", glaubt Wenning.

Bei den Männern kann sich kein zweites deutsches Team mehr übers Ranking qualifizieren, die Hoffnungen liegen jetzt auf dem Nations Cup, bei dem ein Startplatz ausgespielt wird. Ein Semifinale wird vom 18. bis 20. Mai in der Active-City-Arena auf dem Hamburger Heiligengeistfeld ausgetragen. England, Estland, Moldawien, Slowenien, Luxemburg und Zypern sind hier die deutschen Gegner. Der Gruppensieger ist beim Finale einen Monat später in Jurmala (Estland) dabei. Jede Nation bestreitet mit zwei Teams jeweils zwei Matches. Bei 1:1 Siegen entscheidet ein „Golden Set“ das Länderspiel.

Für Deutschland würden in Hamburg wahrscheinlich Ehlers/Wickler und Lukas Pfretzschner (FC St. Pauli)/Sven Winter (TuSa Düsseldorf) spielen. Im Finale in Lettland, so sich dann die Deutschen für das ultimative Turnier qualifizieren, wären Ehlers/Wickler nicht mehr spielberechtigt, weil sie dann schon für Olympia nominiert sind.