Hamburg. Der Hamburger Fußball-Verband sucht eine Ausschussvorsitzende für Frauen und Mädchen. Besetzung wird für Christian Okun zum Politikum.

Eine gute Woche nach dem Rücktritt von Andrea Nuszkowski als Vorsitzende des Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball (AFM) im Hamburger Fußball-Verband (HFV) ist die Nachfolge nicht geklärt. Nuszkowski hatte HFV-Präsident Christian Okun „ein Problem mit starken Frauen vorgeworfen“.

Der HFV hatte wiederum in seinem Statement auf eine so hohe Quote von Frauen im HFV-Präsidium „wie niemals zuvor“ verwiesen. Ebenfalls hatte der HFV bemängelt, Nusz­kowski habe ihren Rücktritt gegenüber dem Verband nicht begründet. AFM-intern ist dies offenbar geschehen. „Andrea Nuszkowski hat uns vorher informiert“, sagt ETV-Trainer Dennis, Tralau, eines der aktuell fünf Mitglieder, drei Frauen, zwei Männer des AFM.

Amateurfußball Hamburg: HFV und AFM müssen zusammenarbeiten

Bei der Suche nach Ersatz müssen HFV und AFM zusammenarbeiten. Der AFM kann zwar Vorschläge machen, das Präsidium des HFV muss diesen aber zustimmen. Verbandssprecher Carsten Byernetzki bestätigte, dass das HFV-Präsidiums für den Vorsitz eine Frau präferiere. Tralau: „Das ist auch unser Bestreben. Lässt sich keine passende Kandidatin finden, wäre aus unserer Sicht auch ein männlicher Vorsitzender möglich.“ Ob der HFV einem männlichen Kandidaten zustimmen würde, bleibt unklar. Ein männlicher AFM-Vorsitzender wäre ein Politikum, da im Hamburger Frauenfußball oft das Argument der geschlechtlichen Repräsentation benutzt wird.

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Einen Zeitplan für die Suche gibt es beim AFM bereits. „Wir möchten den Vorsitz des AFM bis Ende kommender Woche neu vergeben. Wir schließen eine externe Lösung nicht aus, suchen aber auch intern“, sagt Tralau. Option sei eine Doppelspitze oder die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Personen. „Der Vorsitz des AFM ist ein zeitintensives Ehrenamt. Die Kandidatinnen stehen nicht Schlange“, sagt Tralau. Dass sich das Verhältnis zwischen HFV und AFM wieder bessert, davon sei der Ausschuss überzeugt. Zur Nagelprobe wird dafür die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung zwischen AFM und HFV für den AFM-Vorsitz.