Hamburg. Andrea Timpe aus Hattingen triumphiert bei ihrer ersten Teilnahme im Deutschen Dressurderby vor der Norwegerin Mathilde Klaesson.

Rund 370 Kilometer lagen am Sonntagnachmittag noch vor ihr, aber für Andrea Timpe dürfte sich der Rückweg aus dem Derbypark Klein Flottbek nach Hattingen mitten im Ruhrgebiet angefühlt haben wie ein entspannter Gleitflug. Bei ihrer ersten Teilnahme am Deutschen Dressurderby durfte die 38-Jährige gleich über den Titel jubeln.

„Ich bin überwältigt und kann es noch gar nicht glauben, dass es so gut gelaufen ist“, sagte die Berufsreiterin, die sich mit der Gesamtprozentzahl von 209,234 vor der Norwegerin Mathilde Merethe Klaesson (22/207,699) und dem Appener Lokalmatador Felix Kneese (42/205,333) durchsetzte.

Timpe begeistert von Atmosphäre

Besonders die Atmosphäre in der detailverliebt neu gestalten Anrecht Investment Arena hatte es der neuen Derbysiegerin angetan. „Es war die schwierigste Kulisse, vor der ich jemals einen Wettkampf bestritten habe, weil die Arena so eng ist und die Zuschauer so nah am Geschehen sind. Aber ich habe es genossen“, sagte sie – und hatte damit den Worten ihres Trainers Dolf-Dietram Keller Folge geleistet. Der Derbysieger von 2003, der auch Felix Kneese betreut, hatte beiden vor dem Start des Finales geraten, Spaß zu haben.

Spaß hatte auch Mathilde Klaesson, und das entgegen ihrer Erwartungen. „Ich hatte vorher noch nie Pferdewechsel erlebt und war schon ein wenig besorgt, meinen Sandbaeks Rio El den beiden anderen zu geben“, gab die Norwegerin zu. „Aber die beiden anderen Pferde waren so gut ausgebildet, dass ich diese Erfahrung sehr gern noch einmal machen würde.“

Klaessons Rio El bestes Pferd

Mit 209,166 Gesamtprozent war Klaessons Rio El das erfolgreichste Pferd – mit minimalem Vorsprung auf Kneeses San Simeon (209,100) und deutlich vor Timpes Don Carismo (204,000). Dass wegen einer Reglementsänderung, die Reiter und Veranstalter gleichermaßen überraschte, in der Qualifikation nur neun Teilnehmende gestartet waren, wollte Timpe nicht als Wasser im Siegerchampagner werten. „Natürlich war es schade, dass das Feld so klein war. Aber ich denke, dass es trotzdem ein würdiges Finale war.“ Zumindest eines, das sie nie vergessen wird.