Hamburg. Das Team Malizia hat beim Ocean Race den Wettlauf zum Kap Hoorn gewonnen. Allerdings blieben nicht alle Mitglieder unverletzt.

Extremsegler Boris Herrmann hat am Montagabend mit seiner Crew das berüchtigte Kap Hoorn passiert. Das Team um den Hamburger passierte den südlichsten Punkt Südamerikas auf dem ersten Platz.

„Kap Hoorn hält viele Erinnerungen für mich bereit. Diese Linie als Erster zu überqueren, bedeutet fast mehr als nur die Etappe zu gewinnen, nicht in Bezug auf Punkte, sondern in Bezug auf das, was es bedeutet. Ich bin stolz auf das Team und dieses Boot", sagte Herrmann kurz nach dem Passieren der Landspitze. Die Yacht habe sich im Südpolarmeer bewährt und gezeigt, wie zäh sie sei.

Der Hamburger Extremsegler Boris Herrmann am Kap Hoorn.
Der Hamburger Extremsegler Boris Herrmann am Kap Hoorn. © Antoine Auriol

Sein Co-Skipper Will Harris ergänzte: "Wir werden ein enges Rennen bis nach Itajai haben, Holcim pusht das Boot und liegt nur 20 Meilen hinter uns. Also müssen wir hart arbeiten, um diese Etappe als Erster zu beenden."

Ocean Race: Team Malizia erreicht wichtigen Wegepunkt

Für Harris, Co-Skipperin Rosalin Kuiper und Onboard-Reporter Antoine Auriol ist es das erste Mal, dass sie Kap Hoorn passieren. Damit hat das Team Malizia einen der wichtigsten Wegepunkte des Rennens erreicht. Kap Hoorn ist ein legendärer Ort für viele Seefahrer auf der ganzen Welt. Herrmann und sein Team passierten die Südspitze nach 29 Tagen, vier Stunden und acht Minuten. Nun sind es noch knapp 2.000 Seemeilen im Atlantik bis zum Ende der dritten Etappe, die insgesamt mehr als 12.500 Meilen lang ist.

Unterdessen erholt sich Rosalin Kuiper derzeit weiter von ihrer Gehirnerschütterung, die sie sich erst einen Tag zuvor zugezogen hat. Die 27-Jährige war bei einer starken Welle aus ihrer Koje geschleudert worden und hatte eine Platzwunde davongetragen.

„Dies ist ein filmisches Krankenhaus, in dem ich sitze und den wunderschönen Vorbeiflug an Kap Hoorn beobachte. So habe ich es mir nicht vorgestellt, Kap Hoorn zu passieren, aber ich könnte auch nicht verlangen, dass ich besser betreut werde. Ich bin den Jungs wirklich dankbar“, sagt sie.

Boris Herrmann ist das Team Holcim PRB auf den Fersen

Herrmann und seinem Team ist das Team Holcim PRB direkt auf den Fersen. Die Yacht mit Skipper Kevin Escoffier führt in der Gesamtwertung. Umso wichtiger ist es für Herrmann, seine Verfolger auf Distanz zu halten. In den vergangenen Tagen hatten die teilnehmenden Yachten mit starken Winden und hohem Wellengang zu kämpfen. Derzeit rechnet Herrmann damit, am 2. April in Itajai in Brasilien anzukommen – nach 35 Tagen auf See.