Essen. Leverkusen setzt sich im Achtelfinale der Europa League gegen Budapest durch. Union rettet sich gegen Saint-Gilloise spät zu einem 3:3.

Bayer Leverkusen darf vom Viertelfinale der Europa League träumen. Die Werkself bezwang im Achtelfinal-Hinspiel den ungarischen Meister Ferencvaros Budapest ohne Glanz mit 2:0 (1:0) und wahrt dadurch die letzte Titelchance in der bisher enttäuschenden Saison. Kerem Demirbay (10.) und Edmond Tapsoba (86.) trafen für die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso.

Demirbay triffft zum 1:0

Vor den Augen von DFB-Sportdirektor Rudi Völler, bis zum Ende der vergangenen Saison Sport-Geschäftsführer bei Bayer, fanden die Leverkusener gegen die tief gestaffelten Budapester in den Anfangsminuten zunächst keine Lösung. Bis sich Demirbay ein Herz fasste und Ferencvaros-Keeper Denes Dibusz bei seinem Schuss keine Chance ließ.

Lautstarke Budapester Fans

Die über 2000 mitgereisten und lautstarken Fans aus Budapest sahen auch in der Folge keine Besserung im Spiel ihrer Mannschaft. Bayer kontrollierte das Geschehen mit fast 70 Prozent Ballbesitz, ohne dabei weitere Chancen zu kreieren. Das rächte sich fast, als Kristoffer Zachariassen aus dem Nichts nach feinem Zuspiel völlig frei vor Leverkusens Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky auftauchte und den Ball über den Finnen an die Latte hob.

Danach sorgte bis zum Pausenpfiff vor allem der italienische Schiedsrichter Marco Di Bello aus Sicht der Leverkusener für Unmut, der tobende Alonso sah wegen Meckerns die Gelbe Karte. Einzig Demirbay setzte einen weiteren Distanzschuss neben das Tor (43.).

Auch nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild. Ferencvaros lauerte auf Konter - Leverkusen brauchte erneut knapp zehn Minuten, um wieder Torgefahr auszustrahlen. Flügelflitzer Moussa Diaby schoss nach einem Pass in den Lauf von Wirtz knapp daneben. In der Schlussphase war Tapsoba nach einem Freistoß zur Stelle.

Union macht dreimaligen Rückstand wett

Union Berlin darf dank großer Moral und eines späten Treffers von Joker Sven Michel weiter vom erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der Europa League träumen. Der Fußball-Bundesligist verpasste beim 3:3 (1:1) im Achtelfinal-Hinspiel gegen den belgischen Klub Union Saint-Gilloise zwar eine bessere Ausgangslage, kam nach dreimaligem Rückstand aber zurück und hat für das Rückspiel in einer Woche in Brüssel weiter alle Karten in der Hand.

Winter-Zugang Josip Juranovic (42.) und Innenverteidiger Robin Knoche per Elfmeter-Nachschuss (58.) hatten zuvor im nasskalten Schneegestöber von Köpenick zweimal für die Mannschaft von Trainer Urs Fischer ausgeglichen. Der nigerianische Stürmer Victor Boniface (28., 72.) und Yorbe Vertessen trafen vor 21.605 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei für die Belgier.

"Wir kennen sie, wir wissen, dass es eine schwierige Aufgabe ist. Es gilt trotzdem, ein positives Resultat zu erzielen", hatte Fischer vor der Partie gesagt. Bereits in der Gruppenphase waren die Eisernen auf die Belgier getroffen und hatten dabei die bislang einzige Heimniederlage (0:1) der Saison kassiert.

Beim belgischen Vizemeister steht der am Wochenende verletzt ausgewechselte Kapitän Teddy Teuma im Kader, beginnt aber nicht. Der in Bonn geborene Stürmer Dennis Eckert sitzt ebenfalls auf der Bank.