Sakhir. Weltmeister Max Verstappen lässt der Konkurrenz beim Saisonauftakt der Formel 1 keine Chance. Nico Hülkenberg dagegen fehlt das Glück.

In goldenes Licht getaucht kletterte Formel-1-Superstar Max Verstappen nach seiner Machtdemonstration beim Saisonauftakt aus seinem schon wieder weltmeisterlichen Auto. Mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg gelang dem Champion am Sonntag in Bahrain der perfekte Einstand für die Mission WM-Hattrick. „Das ist genau der Start in die Saison, den wir wollten und brauchten“, funkte der Titelverteidiger, als über ihm das Feuerwerk den Nachthimmel von Sakhir erhellte.

Mit dem Erfolg vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez könnte für den Niederländer eine weitere Saison der Superlative begonnen haben. „Ich bin glücklich, endlich auch hier zu gewinnen“, sagte Verstappen. Letztmals hatte zuvor 2013 ein Red Bull in Bahrain gewonnen - es war Sebastian Vettel gewesen.

Formel 1: Alonso zum Auftakt auf Platz drei

Auf den dritten Platz raste Fernando Alonso im Aston Martin, der auch von einem technischen Defekt bei Charles Leclerc im Ferrari profitierte. „Was haben wir hier geschafft? Ich bin so stolz auf Euch“, rief Alonso seinem Team zu. Formel-1-Rückkehrer Nico Hülkenberg musste sich im Haas nach Startplatz zehn und einer Kollision auf der Auftaktrunde mit Position 15 begnügen.

Schon bei den Testfahrten vor der Saison hatte sich angedeutet, dass Verstappen und Red Bull das Jahr ähnlich überlegen beginnen würden, wie sie 2022 beendet hatten. 15 der 22 Grand Prix hatte der Niederländer auf dem Weg zu seinem zweiten Titel in der Vorsaison gewonnen und damit einen Rekord aufgestellt. Nach den Übungstagen in Bahrain war nur noch die Frage gewesen, wie groß der Vorsprung von Red Bull tatsächlich ist.

So erstaunte es kaum, dass Verstappen und Teamgefährte Perez in der Qualifikation die erste Startreihe eroberten. Der Champion verteidigte seine Pole Position am Start souverän und enteilte den Verfolgern unwiderstehlich. Immerhin konnte Ferrari-Star Leclerc auf den ersten Metern Perez düpieren und fuhr in der ersten Rennhälfte als Zweiter durch die Geröllwüste von Sakhir.

Später musste der Monegasse aber nicht nur Perez wieder vorbei lassen, sondern in Runde 41 sogar mit einem Motorschaden aufgeben. „An solchen Tagen gibt es nicht sehr viel Positives. Wir müssen uns das anschauen und verstehen, was da passiert ist. Es ist echt schade“, klagte Leclerc.

Schlecht lief es auch für Comebacker Hülkenberg, der bei Haas das Cockpit von Mick Schumacher übernommen hat. Dabei hatte der Rheinländer als Quali-Zehnter noch für eine positive Überraschung gesorgt. „Wichtig ist es erstmal, die erste Runde zu überleben, da zu bleiben, wo man ist und dann darauf aufzubauen“, hatte Hülkenberg gesagt.

In die Tat umsetzen konnte er diese Hoffnung nicht. Schon in Runde eins demolierte sich der 35-Jährige den Frontflügel, fiel immer weiter zurück und verlor die Punkteränge früh aus dem Blick. Er bekam außerdem noch eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er die Streckenbegrenzung mehrfach überschritten hatte.

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Die Fan-Herzen höher schlagen ließ indes Altmeister Alonso. Der 41-Jährige hatte mit dem stark verbesserten Aston Martin schon mit Trainingsbestzeiten aufhorchen lassen. War sein Vorgänger Sebastian Vettel in der Vorsaison noch am schwächlichen Auto verzweifelt und am Jahresende zurückgetreten, scheint das Team nun einen großen Sprung gemacht zu haben, wie Startplatz fünf bewies.

Auch im Rennen lieferte der Weltmeister von 2005 und 2006 mit seinen Duellen mit dem Mercedes-Duo Lewis Hamilton und George Russell und später der erfolgreichen Jagd auf Landsmann Carlos Sainz im Ferrari gutes Entertainment. Ansonsten aber blieben die ersten Runden der neuen Saison ziemlich ereignisarm.

Verstappen hatte nach wenigen Runden ein sattes Polster herausgefahren und konnte den Grand Prix nach Belieben kontrollieren. Am Ende des Feldes besorgte sich Hülkenberg eine neue Nase für seinen Haas und meldete kurz darauf erfreut: Jetzt läuft das Auto wieder. Prompt legte er die bis dahin schnellste Runde des Rennens hin. Als 18. aber ging es da für Hülkenberg längst nur noch darum, Erfahrungen für die kommenden Aufgaben zu sammeln.

Ganz bitter lief es für Alpine-Fahrer Esteban Ocon, der sich als Strafensammler den Tag ruinierte. Erst verurteilten die Rennkommissare den Franzosen, weil er am Start zu weit vorn geparkt hatte. Weil er die Fünf-Sekunden-Strafe nicht korrekt abbrummte, erhielt er weitere zehn Sekunden Buße. Und dann fuhr der 26-Jährige auch noch zu schnell durch die Boxengasse - wieder fünf Sekunden Strafe.

Formel 1: Wer soll Verstappen stoppen?

Makellos dagegen absolvierte Verstappen den ersten der 23 Grand Prix des Jahres. Während Vize-Weltmeister Leclerc nach seinem Aus auf einer Vespa den Weg zurück ins Fahrerlager antrat, rollte der 25 Jahre alte Titelverteidiger ganz entspannt zu seinem 36. Formel-1-Rennsieg. Und schon nach dem müden Auftakt von Bahrain stellt sich die Frage: Wer soll diesen Verstappen in der neuen Saison überhaupt aufhalten?