Mombasa. Die Norddeutsche kann ihren Titel beim Saisonstart in Kenia erneut verteidigen : “wäre etwas Besonderes“.

Wenn Profigolferin Esther Henseleit an diesem Donnerstag um 13.20 Uhr bei den Magical Kenya Ladies Open bei Mombasa abschlägt, dann hat die 24-Jährige einen besonderen Erfolg im Visier. Nach ihren Siegen 2019 und 2022 (2020 und 2021 war das Event ausgefallen) könnte Henseleit in Kenia dasselbe Turnier zum dritten Mal in Folge gewinnen und damit die bisher einzige Siegerin des jungen Events bleiben. „Dreimal in Serie das gleiche Turnier zu gewinnen, wäre etwas Besonderes. Es können nicht viele von sich behaupten, das geschafft zu haben“, sagt die ehemalige Spielerin des Hamburger Golf-Clubs Falkenstein.

Für die mittlerweile in Scotsdale, Arizona (USA), lebende Henseleit, die 2019 zu Hamburgs Sportlerin des Jahres gekürt worden war, ist der Auftritt in Ostafrika der Startschuss in die neue Saison. Im Anschluss geht es für sie nach Marokko, dann nach Saudi-Arabien. Alle drei Turniere gehören zur Ladies European Tour, der zweithöchsten Profi-Damentour nach der US-amerikanischen LPGA Tour. Eigentlich ist Henseleit auch in Nordamerika unterwegs, doch nach einer durchwachsenen Saison in den USA steigt sie erst Ende März auf der LPGA Tour ein.

Golf: Henseleits Hattrick-Chance

„Im Vergleich zu den Jahren zuvor war die vergangene Saison wirklich untypisch für mich. Entweder war ich sehr gut oder das komplette Gegenteil. Eigentlich war die Konstanz immer meine Stärke“, sagt Henseleit mit Blick auf 2022. Nach dem Sieg in Kenia im Februar wurde sie im Juni beim Heimturnier in Brandenburg Achte und holte im September in Portland (USA) mit dem dritten Rang ihr bisher bestes Karriereergebnis auf der LPGA Tour.

Doch viel mehr lief für die gebürtige Friesländerin nicht zusammen. Bei fast der Hälfte ihrer Turniere (zwölfmal) scheiterte sie am Cut, qualifizierte sich also nicht für das Wochenende. Am Ende reichte Saisonplatz 89 nicht, um im Finalturnier der LPGA Tour zu spielen. Zum Vergleich: 2021 war sie nur dreimal vorzeitig ausgeschieden und hatte in der Jahreswertung Platz 37 belegt. „Im vergangenen Jahr hat in meinem Spiel nie so wirklich alles gepasst. Und dann wird es schwer zu scoren“, sagt Henseleit.

Um zurück zur alten Stärke zu finden, legte die Proette nach ihrem letzten Turnier 2022 den kompletten Dezember eine Golfpause ein. „Ich hatte das Gefühl, das brauche ich. Einmal wieder richtig aufladen“, sagt die aktuell Weltranglisten-139. Erst im Januar begann sie, mit ihrem Freund, Trainer und Caddie Reece Phillips wieder an ihrem Spiel zu arbeiten. „Mein Schwung ist jetzt auf einem starken Level. Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl in die Saison“, sagt die Profigolferin.

Profigolferin träumt von einem Majorsieg

Mit diesem soll zunächst Titel Nummer drei in Kenia her, in absehbarer Nähe aber dann auch ein Turniersieg bei einem anderen Event folgen. Bisher konnte Henseleit nämlich nur das Turnier in Mombasa gewinnen. Auch wenn sie sich keine konkreten Ziele setzen will, träumt sie wie wohl jede Profigolferin „natürlich von einem Majorsieg. Welches Major ist mir egal, ich würde zu keinem Nein sagen. Als Europäerin wäre ein Sieg bei den British Open aber natürlich sehr besonders.“

Ob Henseleit im Juni zu den Amundi German Masters in Brandenburg wieder auf Heimatbesuch kommt, weiß sie noch nicht, „aber vermutlich eher nicht“. Schließlich stehen schon eine Woche später die Women’s PGA Championship in den USA an: ein Major und damit eine Chance, sich ihren Traum zu erfüllen.