Hamburg. Die Hockeyspieler Hannes und Mathias Müller wurden am Dienstag in ihren Clubs empfangen. Was die beiden Sportler nun vorhaben.

An das, was der größte Moment ihrer sportlichen Karrieren auslösen kann, wollten die beiden Hamburger Feldhockey-Weltmeister Hannes Müller und Mathias Müller noch nicht denken, als ihre Abenteuerreise nach Indien am Dienstagnachmittag am Hamburger Hauptbahnhof ihr Ende fand.

„Die Zukunft interessiert mich gerade gar nicht. Ich möchte jetzt nur genießen, was wir erreicht haben“, sagte Hannes Müller. Der 22-Jährige vom Uhlenhorster HC hatte mit überzeugenden Auftritten im Mittelfeld ebenso erheblich zum WM-Triumph in Bhubaneswar beigetragen wie Abwehrchef Mathias Müller (30) vom Hamburger Polo Club. Doch nach zwei extrem kurzen Nächten und mit für Dienstagabend anberaumten Empfängen in ihren jeweiligen Vereinen vor der Brust hatten beide keine Lust, dem alten Oliver-Kahn-Motto („Weiter, immer weiter“) Tribut zu zollen.

Hockey-WM: Hamburger Spieler über Finalsieg gegen Belgien

„Ich hatte gefühlt noch keine Sekunde für mich seit dem Finalsieg gegen Belgien am Sonntag. Deshalb gab es auch noch keine Gelegenheit, das Ganze sacken zu lassen und zu reflektieren“, sagte Mathias Müller, der seit 2014 im deutschen A-Kader steht, in Indien jedoch wie Debütant Hannes Müller seinen ersten großen internationalen Titel gewinnen konnte.

Gefeiert wurde dies bis in den frühen Montagmorgen im Teamhotel, nach ein paar Stunden Schlaf auf dem Rückflug ging es am Montagabend mit einem Empfang am Frankfurter Flughafen und danach im Clubhaus von Rot-Weiß Köln weiter.

Alle feierten gemeinsam, und diesen Teamgeist, der die Mannschaft in der K.-o.-Runde dreimal einen 0:2-Rückstand aufholen ließ, halten die Müllers für den wichtigsten Erfolgsbaustein. „Ich bin einfach nur stolz, zu dieser Mannschaft zu gehören, die mir so viel Vertrauen gegeben hat“, sagte Hannes Müller. „Jetzt an der Weltspitze zu stehen ist ein einziger Glücksrausch“, sagte Mathias Müller.

Hockey-WM: Ein dritter Hamburger war in Indien dabei

Nicht vergessen werden soll, dass mit Niklas Bosserhoff (24) ein dritter Hamburger in Indien dabei war. Der Defensivspieler vom Hamburger Polo Club stand als sogenannter P-Akkreditierter auf Abruf bereit, kam aber nicht zum Einsatz. Eine Goldmedaille erhielt er trotzdem, und das vollkommen zu Recht. „Die Jungs haben es mir leicht gemacht, mich als Teil des Teams zu fühlen“, sagte er.

Während Hannes Müller, der Sport und Geografie auf Lehramt studiert, am Donnerstag zunächst zu seiner Familie nach Köthen (Sachsen-Anhalt) und anschließend in einen einwöchigen Skiurlaub reist, um sich von den WM-Strapazen zu erholen, hatte Mathias Müller am Dienstagabend noch ein Problem zu lösen. „Ich habe für Mittwoch ein Meeting im Kalender, hoffe aber, dass ich meinen Arbeitgeber überzeugen kann, noch einen Tag frei zu bekommen“, sagte er. Die Chancen standen gut. Müller arbeitet beim Projektentwickler Quantum, sein Chef ist Polo-Hockeyvorstand Frank Schmidt.