Hamburg. Hamburgs Hockey-Idol verlässt mit Silber die internationale Bühne. Für Austria war das Finale in Hamburg eine Art Heimspiel.

Er hatte sich lange auf diesen Moment vorbereiten können. Doch als Tobias Hauke inmitten der Sporthalle Hamburg stand und den Applaus der rund 2500 Zuschauer genoss, da rang er dennoch um Worte, und wer wollte ihm das verdenken? „Es war eine unglaubliche Reise, ich bin unendlich glücklich und stolz darauf, dass ich das erleben durfte“, sagte der 35-Jährige, ehe die Rührung seine Stimme brechen ließ.

Am Sonntagnachmittag hat Deutschlands Rekordnationalspieler seine internationale Hockeykarriere endgültig beendet. Nach seinem 369. Länderspiel – und nicht mit dem Ergebnis, das er sich gewünscht hatte. 1:2 verloren die deutschen Herren als Titelverteidiger das Finale der Hallen-EM gegen Weltmeister Österreich, und nicht nur Abwehrchef Hauke war der Ansicht, dass dieses Resultat ein glückliches für den Gegner war. „Wir waren die klar bessere Mannschaft, haben uns viele Chancen erspielt und bekommen die Strafecke, die zum entscheidenden Gegentor führt, zu Unrecht gegen uns. Aber Österreich war cleverer“, sagte das Urgestein des Harvestehuder THC.

Österreich feiert bei Hallenhockey-EM in Hamburg eine Art Heimsieg

Tatsächlich musste sich die Auswahl von U-21-Bundestrainer Rein van Eijk, der den mit dem Feld-A-Kader in der Vorbereitung auf die WM Mitte Januar in Indien befindlichen A-Nationalcoach An­dré Henning vertrat, das Verpassen des Titels selbst zuschreiben. Zwar steigerte sich die Mannschaft spielerisch von Partie zu Partie, es fehlte ihr jedoch ein klassischer Knipser ebenso wie ein zweiter verlässlicher Eckenschütze neben dem Berliner Kapitän Paul Dösch, der per Siebenmeter die Führung erzielt hatte.

Für sieben Österreicher war der Triumph eine Art Heimsieg. Kapitän Xaver Hasun, Michael Körper, Moritz Frey (alle HTHC), Benjamin Kölbl, Leon Thörnblom, Oliver Binder und Fabian Unterkircher (alle Hamburger Polo Club) spielen für Hamburger Clubs in der Bundesliga. „Es freut uns extrem, dass wir hier die Halle leise spielen konnten. Der Titel ist eine Extraportion fürs Herz“, sagte Unterkircher, der im Finale beide Tore schoss und zu Recht zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde.

Für Tobias Hauke war die Silbermedaille dennoch ein würdiger Abschluss – und nicht die letzte Titelchance. Mit dem HTHC spielt er noch die Hallenbundes­liga, erst danach ist wirklich Schluss.