Essen. Ende des Jahres könnte Donata Hopfen vorzeitig als Chefin der DFL abgelöst werden. In dieser Woche tagt der Aufsichtsrat.

Nach nur einem Jahr könnte die Zeit von Donata Hopfen als Chefin der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bereits vorbei sein: Wie der Kicker berichtet, könnte es zum Ende des Jahres zur Trennung kommen, in dieser Woche tagt der DFL-Aufsichtsrat. Schon länger werde laut Kicker über die weitere Zusammenarbeit mit der 46-jährigen Hopfen im Aufsichtsrat unter dem Vorsitzenden Hans-Joachim Watzke (gleichzeitig auch BVB-Geschäftsführer)und unter den acht Kollegen von Hopfen im DFL-Präsidium diskutiert. Seit dem 1. Januar 2022 ist Hopfen DFL-Chefin, Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL GmbH, Sprecherin des Präsidiums des DFL e.V. und in diesen Funktionen auch Vizepräsidentin des DFB und mithin die mächtigste Frau im deutschen Fußball. Sie trat die Nachfolge des erfolgreichen Christian Seifert an, der von 2005 bis 2021 DFL-Chef war.

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Allerdings sei ihre bisherige Handschrift nicht leserlich genug: Sie konnte weder bei den Themen Digitalisierung, in der Diskussion um die 50+1-Regel noch in Sachen Internationalisierung oder Spielplangestaltung Zeichen setzen. Auch die Stimmung in der DFL-Zentrale sei gedrückt, mehrere langjährige Mitarbeiter verließen die DFL in den jüngsten Monaten, darunter Mediendirektor Christian Pfennig und Digital-Chef Andreas Heyden. Hopfens Vertrag läuft noch bis zum 31. Dezember 2024. Eine vorzeitige Trennung würde die DFL eine hohe Abfindung kosten. Vor ihrer Berufung zur DFL-Chefin war Donata Hopfen Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung der Bild-Gruppe und im Anschluss Digitalberaterin der Beratungsfirma BCG Digital Ventures.

Interimslösung im Gespräch

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Der Aufsichtsrat der Liga berät derzeit wohl über eine Interimslösung nach der Ablösung von Hopfen. Im Gespräch ist dabei eine Doppel-Spitze mit Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt und Oliver Leki vom SC Freiburg. Hellmann und Leki waren am Montagabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und der Finanz-Vorstand des SC Freiburg gehören zum Aufsichtsrat der DFL.

Ärger hatte es zuletzt auch bei der Tochtergesellschaft Bundesliga International gegeben. Als Hopfen einen Nachfolger für den zum Jahresende ausscheidenden Robert Klein als Chef der Auslandsvermarktung vorstellte, wurde dieser vom Aufsichtsrat abgelehnt.