Doha. Die Fußball-WM 2022 in Katar wird ohne einen weiteren Top-Star stattfinden. Weltmeister Frankreich muss auf Karim Benzema verzichten.

Titelverteidiger Frankreich muss bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar auf Stürmerstar Karim Benzema verzichten. Der 34-Jährige habe am Samstagabend beim Training in Doha einen stechenden Schmerz im Oberschenkel verspürt, berichtete die Zeitung „L'Equipe“. Dabei sei eine andere Stelle betroffen als jene, die ihm zuletzt schon Probleme bereitet habe.

Karim Benzema wird die komplette WM verpassen

Frankreichs Top-Stürmer Karim Benzema hat sich nach seinem verletzungsbedingten Aus für die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft enttäuscht geäußert, seinen Platz aber bewusst einem gesunden Spieler überlassen. Der 34-Jährige von Real Madrid hatte sich am Samstagabend im Training am linken Oberschenkel verletzt und muss drei Wochen pausieren.

„Ich habe in meinem Leben noch nie aufgegeben, aber heute Abend muss ich an die Mannschaft denken, wie ich es immer getan habe“, schrieb Benzema bei Instagram. „Die Vernunft sagt mir, meinen Platz jemandem zu überlassen, der unserer Mannschaft helfen kann, eine gute Weltmeisterschaft zu spielen“, ergänzte Benzema und bedankte sich für alle aufmunternden Nachrichten an ihn.

Frankreich startet gegen Australien

Für Titelverteidiger Frankreich steht am Dienstag gegen Australien das erste WM-Spiel auf dem Programm. Weitere Kontrahenten in der Vorrunde sind am 26. November Dänemark und am 30. November Tunesien.

„Trotz dieses erneuten Rückschlags für das französische Team habe ich volles Vertrauen in meine Mannschaft. Wir werden alles tun, um die immense Herausforderung zu meistern, die auf uns wartet“, erklärte Nationaltrainer Didier Deschamps nach dem Ausfall Benzemas.

Karim Benzema wird Weltmeister Frankreich beim WM-Eröffnungsspiel fehlen.
Karim Benzema wird Weltmeister Frankreich beim WM-Eröffnungsspiel fehlen. © AFP

Karim Benzema ist nicht der erste Star, der die komplette WM 2022 in Katar verpassen wird. Ob Sadio Mané, Timo Werner, Paul Pogba, Diogo Jota, Philippe Coutinho, N'Golo Kante, Marco Reus - sie alle fehlen. Auch die beiden Argentinier Nicolas Gonzalez und Joaquin Correa erwischte es kurz vor dem Turnierstart - genauso wie Gaya vom deutschen Gruppengegner Spanien.

Zufall? Eine Häufung unglücklicher Umstände? Wohl eher nicht. Jürgen Klopp hatte es längst kommen sehen. Es sei „so klar, so klar“ gewesen, dass sich die Stars irgendwann verletzen würden, sagte der Teammanager des FC Liverpool kürzlich. Die Belastung für die Spieler sei schlicht „verrückt“.

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DFB-Sportdirektor Oliver Bierhoff glaubt bei WM in Katar an höhere Qualität

Dennoch sieht DFB-Direktor Oliver Bierhoff im Zeitpunkt der WM „eher einen Vorteil“. Im Sommer seien Superstars wie Lionel Messi, Kylian Mbappe oder Neymar „sonst häufig eher ausgelaugt und vom Kopf nicht mehr so frisch“, sagte Bierhoff am Samstag: „Die Qualität wird höher sein als sonst, die Spieler topfit.“ (sid)