Abu Dhabi. Sebastian Vettel beendet am Sonntag seine beeindruckende Formel-1-Karriere. Er startet mit viel Neugier in sein neues Leben.

Einmal noch ist es ganz wie früher, als die Vettels mit dem Renn-Kart durch halb Europa unterwegs waren. „Die Formel 1 ist zwar schön, aber die Familie ist das Ziel", sagt Papa Norbert vor dem Großen Preis von Abu Dhabi am Sonntag (14 Uhr/Sky). Dem 299. und – vorläufig – letzten Formel-1-Rennen von Sohn Sebastian. Die Karriere geht auf Yas Marina Island zu Ende, dort, wo der Heppenheimer 2010 den ersten von vier Weltmeistertiteln eingefahren hat, als jüngster Champion der Geschichte. Ein Kreis schließt sich, selbst wenn für Deutschlands zweiten Weltmeister in diesem Sport am Ende nicht alles rund gelaufen ist. Aber genau diese Zacken auf der Ideallinie haben Vettel zu jenem Sportler reifen lassen, der nun vermisst werden wird.

Bei ihm selbst herrscht kein Zweifel, ist kein Bedauern über das Ende einer Dienstfahrt. Er gibt sich erst gar nicht der Spekulation hin, wie es Sonntagabend um ihn stehen wird, wenn er den Aston Martin zum letzten Mal abstellen wird. Nur Lewis Hamilton und Michael Schumacher haben mehr Siege geschafft als Vettel, der 2008 in Monza zum ersten Mal und 2019 in Singapur zum 53. und letzten Mal gewinnen konnte. Eine außergewöhnliche Leistung, aber von anderthalb Jahrzehnten in der Königsklasse soll nach seinem Willen mehr bleiben als nur Statistik: „Die Leute können sich erinnern, wie viele Rennen und Titel ich gewonnen habe. Aber ich würde lieber dafür in Erinnerung bleiben, dass ich nett und aufmerksam und einfach immer ich gewesen bin."