Berlin. Der DFB-Präsident besucht das Gastgeberland der anstehenden WM. Für künftige Turnier-Vergaben erwartet er eine stärkere Sensibilisierung.

Die umstrittene Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft nach Katar und die Diskussionen darum haben den Sport aus Sicht von DFB-Präsident Bernd Neuendorf schon jetzt verändert. „Er ist sehr viel politischer geworden“, sagte Neuendorf am Montagabend im „heute-journal“ des ZDF. „Und wir werden - glaube ich - eine Vergabe ohne Berücksichtigung solcher Themen wie Nachhaltigkeit und Menschenrechte - glaube ich - nicht mehr erleben. Man muss im Vorfeld über diese Dinge diskutieren“, ergänzte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

Neuendorf gehört zu einer Delegation von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die am Montag zu einem zweitägigen Besuch in das Golf-Emirat gereist ist. Die für den Sport zuständige Ministerin und Neuendorf waren nach ihrer Ankunft Gäste in einer Gesprächsrunde, bei der es um die Situation der vorwiegend aus Südasien stammenden Bauarbeiter sowie von Angestellten im Verkehrssektor und Hausangestellten ging.

Appell auch an Fußball-Weltverband Fifa

Im ZDF unterstrich Neuendorf, der Fußball-Weltverband Fifa habe das Thema Menschenrechte bereits in seinen Katalog der Kriterien bei der Vergabe künftiger Turniere aufgenommen. Es müsse im Interesse der Fifa und von Fußball-Organisationen sein, eine gesellschaftliche Akzeptanz für die Vergabe solcher Turniere zu gewinnen.

Die WM-Endrunde in Katar beginnt am 20. November und endet mit dem Finale am 18. Dezember. (dpa)