Mannheim. Die deutschen Handballer verlieren das letzte Heim-Länderspiel des Jahres gegen Schweden. Die DHB-Auswahl leistet sich dabei zu viele Fehler.

Heimpleite statt Mutmacher: Deutschlands Handballer haben zum Start in die WM-Vorbereitung eine 33:37 (16:19)-Niederlage gegen Europameister Schweden kassiert. Drei Monate vor dem WM-Auftakt präsentierte sich das Team von Bundestrainer Alfred Gislason am Donnerstag vor 9221 Zuschauern in Mannheim zu fehlerhaft und noch weit von der Bestform entfernt. Bester Werfer für die DHB-Auswahl war Kapitän Johannes Golla mit zwölf Toren.

Bereits am Samstag trifft die deutsche Mannschaft im Rahmen des Euro-Cups in Jaen auf den EM-Zweiten Spanien. Die Partien dienen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft vom 11. bis 29. Januar 2023 in Polen und Schweden. Dort trifft die DHB-Auswahl in der Vorrunde auf Katar, Serbien und Algerien.

Guter Start für Kapitän Golla

Die deutsche Mannschaft erwischte im 111. Duell mit dem Drei-Kronen-Team einen guten Start und lag nach fünf Minuten mit 6:3 vorn. Vor allem Golla war anfangs von den Schweden am Kreis nicht zu stellen. Der 24-Jährige von der SG Flensburg-Handewitt traf in den ersten 13 Minuten gleich siebenmal.

Doch der Schwung erlahmte. Die Skandinavier ließen sich nicht abschütteln und nutzten die vielen Lücken in der deutschen Abwehr eiskalt aus. Insbesondere die Außen Niclas Ekberg vom THW Kiel und der Ex-Flensburger Hampus Wanne tauchten immer wieder frei vor Torwart Andreas Wolff auf und erwiesen sich im Abschluss als sichere Schützen.

Deutschland fehlten Ideen und Präzision

Mitte der ersten Halbzeit ging der WM-Zweite von 2021 beim 11:10 erstmals in Führung und baute diese bis zur Pause auf drei Treffer aus, weil dem DHB-Team im Angriff die Ideen und die nötige Präzision fehlten. Hinten wurde Wolff, der mit einigen Paraden einen noch höheren Rückstand verhinderte, oft allein gelassen.

Nach dem Wechsel rückte Till Klimpke zwischen die Pfosten des deutschen Tores, doch die Fehlerquote seiner Vorderleute wurde noch größer. Innerhalb von gut fünf Minuten zogen die Schweden mit einem 6:0-Lauf auf 25:16 davon. „Wir werfen vorne nur noch die Bälle weg“, monierte Gislason in einer früh genommenen Auszeit.

DHB-Team um Schadensbegrenzung bemüht

Danach fingen sich seine Spieler, doch die Hypothek des Neun-Tore-Rückstandes war zu groß. Immerhin war das Gislason-Team unter den Augen von DHB-Präsident Andreas Michelmann, der auf der Tribüne vergeblich auf ein sportliches Geschenk zu seinem 63. Geburtstag hoffte, um Schadensbegrenzung bemüht.

Als die Schweden in der Schlussphase etwas nachlässig wurden, kam die DHB-Auswahl wieder näher heran. Beim 29:33 (52.) betrug der Rückstand nur noch vier Tore. Plötzlich war auch das Publikum wieder da. Doch eine Wende gelang nicht mehr. (dpa)