Glasgow. RB Leipzig hat wieder gute Chancen auf das Achtelfinale der Champions League. Beim 2:0-Sieg in Glasgow schaute auch Max Eberl zu.

RB Leipzigs neuer Sportchef Max Eberl jubelte bei seinem Überraschungsbesuch auf der Ehrentribüne, Timo Werner und Emil Forsberg brachten die euphorischen Fans im stimmungsvollen Celtic Park mit ihren späten Toren zum Schweigen. Durch das 2:0 (0:0) beim schottischen Fußball-Meister am Dienstagabend hat der Pokalsieger wieder beste Aussichten auf den angepeilten Einzug in das Achtelfinale der Champions League.

Vor 60 000 Zuschauern im „Paradise“ genannten Stadion, darunter auch Celtics Edelfan und Rock-Ikone Rod Stewart, blieb Leipzig offensiv lange harmlos, ehe der bis dahin unglücklich agierende Werner per Kopf (75.) und der eingewechselte Forsberg (84.) zur Stelle waren. Die Sachsen entschieden somit nach dem 3:1 im Hinspiel auch das zweite Duell mit Celtic für sich. Im Kampf um Platz zwei läuft nun alles auf eine Entscheidung zwischen Leipzig und Schachtjor Donezk hinaus.

Eberl war kurzfristig nach Schottland gereist

Eberl war kurzfristig und individuell nach Schottland gereist. Der 49-Jährige, der erst am 15. Dezember offiziell seinen Dienst als neuer Geschäftsführer Sport antritt, schaute sich erstmals seit der Bekanntgabe seines Wechsels ein Spiel seines neuen Clubs live vor Ort an. Der frühere Manager von Borussia Mönchengladbach saß in der ersten Reihe der VIP-Tribüne direkt neben Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Schon tagsüber hatten im Internet Bilder von Eberl bei einer Zigarettenpause vor dem Teamhotel kursiert.

Rose nahm im Vergleich zum 3:1-Hinspielsieg vor einer Woche nur eine Veränderung in der Startaufstellung vor: Statt Kevin Kampl lief Amadou Haidara im zentralen Mittelfeld auf. Vorne durfte wieder das Sturm-Trio André Silva, Werner und Christopher Nkunku wirbeln - doch die erste Chance hatten die Hausherren schon in der ersten Minute durch einen Kopfball von Daizen Maeda.

Danach agierten die Leipziger konzentrierter, sie ließen den Ball lange und gefällig in den eigenen Reihen laufen - nur gefährlich war das lange Zeit nicht. Der schottische Meister verteidigte geschickt und kompakt, Räume ergaben sich für RB kaum. Und als Werner doch einmal mit Tempo und Platz in den Strafraum drängte, schloss der Nationalspieler viel zu überhastet ab, sodass der umsichtige deutsche Innenverteidiger Moritz Jenz für Glasgow klären konnte (21.).

Offener Schlagabtausch endet zugunsten Leipzigs

Das hätte sich beinahe schnell gerächt: In der 27. Minute verhinderte nur ein doppeltes Aluminium-Glück den Rückstand, als Matt O'Riley zuerst den Pfosten und Greg Taylor im Anschluss die Latte trafen. Celtic spielte schnörkelloser und zielstrebiger als RB, was Rose überhaupt nicht gefiel. Der Trainer forderte sein Team von der Seitenlinie zu mehr Kompaktheit und Ruhe auf. Bezeichnend war, dass die beste Chance der Gäste in der ersten Halbzeit erst in der 45. Minute und nur nach einer Einzelaktion von Nkunku heraussprang.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offenerer Schlagabtausch. Werner, Nkunku und Silva waren viel unterwegs, dadurch kamen sie öfter in gefährliche Räume. Der Lohn war das 1:0 durch Werner nach einer Flanke von Silva. Celtic drängte auf den Ausgleich - kassierte aber schnell das 0:2. (dpa)